Während meine erste Etappe auf dem Deilbachsteig noch von dichtem Nebel geprägt war, zeigte sich heute nicht das kleinste Wölkchen am Himmel. Und auch die Temperaturen schossen mit bis zu 30 Grad noch einmal so richtig nach oben.
Entsprechend geriet schon kurz hinter Langenberg der erste Anstieg zu einer schweißtreibenden Sache. Daran änderte auch das schattige kleine Bachtal des Wewersbeek nichts. Erst nach fünf Kilometern, wenn in Hopscheiderberg der für heute höchste Punkt überschritten wird, ist der mühsamste Teil bewältigt. Dafür öffnen sich nun mehrfach einige tolle Panoramablicke. Einer ihrer schönsten ist der über eine Hangwiese hinweg, wo sich der Pfad an einem Waldsaum entlang schlängelt. Und auch die beiden Sendemasten von Langenberg prägen immer wieder das Bild.
Hinter einem weiteren kleinen Wohngebiet dauert es nicht lange, bis die Route auf einen schmalen Pfad wechselt. Der ist zur Zeit ziemlich verwildert, was hier ein paar tückische Stolperfallen erst relativ spät erkennen lässt. Aber zur abfallenden Hangseite hin ist das Gelände weitgehend mit Zäunen gesichert. Dank der dichten Vegetation merkt man übrigens kaum, dass der Pfad hier im Grunde mitten durch einen Industriekomplex führt.
In Sichtweite passiert man den Nierenhofer Bahnhof, und schon geht es - nach einem kleinen Stück auf dem Deilbachradweg - wieder aus dem Ort hinaus. Jene Radtrasse sehen wir später wieder, doch zwischendurch wendet sich der Weg noch einmal einem richtig grandiosen Waldgebiet zu. Aktuell jedoch nicht ohne Wermutstropfen, denn fast alle Wegelogos sind auf diesem Abschnitt von irgendwelchen Idioten unkenntlich gemacht oder entfernt worden.
Am kleinen Bossenbach entlang kommt man zurück zum Deilbachradweg. Und der leitet spätestens ab Höhe der "Hundebrücke" ein für Wanderer recht langweiliges Stück ein. Denn bis man wieder den nächsten unbefestigten Waldweg erreicht, folgen zwei sich ziemlich dahinziehende Asphalt-Kilometer durch ein Industriegebiet. Aber dann wird es noch mal richtig schön: Der schattige Wald kehrt zurück, und mit ihm einige weitere Höhenmeter. Am Ende leitet der Priemhauser Weg am Asbach entlang zurück in die ersten Wohngebiete von Kupferdreh.
Nach dem Überqueren der A 44 wartet hinter einem Park der letzte kleine, bewaldete Abschnitt, bevor der Baldeneysee in Erscheinung tritt. Und hier gab es für mich nicht nur mit dem Baldeneysteig ein Wiedersehen, sondern auch - kurzzeitig und nur für wenige Meter - mit dem Bergischen Weg, den ich als eines meiner schönsten Wanderabenteuer erst wenige Wochen zuvor abgeschlossen hatte.
Fazit: Für den Deilbachsteig hätte ich mir häufigere Begegnungen mit seinem namensgebenden Bach gewünscht. Davon abgesehen hat man es mit einer landschaftlich absolut tollen, wenn auch anstrengenden Route zu tun. Diese lässt sich (bezieht man den Bahnhof "Nierenhof" mit ein), aber problemlos auch in 3 oder 4 Etappen aufteilen. So oder so: Eine klare Empfehlung zum Nachwandern!
Startpunkt: S-Bahnhof "Velbert-Langenberg",
Zielpunkt: S-Bahnhof "Essen-Kupferdreh".
Der Deilbachsteig (2) Hopscheiderberg und die Idylle am Bösenbach
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