Der Deilbachsteig (1) Die verwunschenen Pfade am Isenberg



Sonntag,
03.09.2023

Kilometer
16,3

Höhenmeter
↑ 439 / ↓ 393

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Mit dem Deilbachsteig hat Essen bereits seinen vierten Wanderweg ins Leben gerufen. Und auch er präsentiert sich (nach BaldeneysteigKettwiger Panoramasteig und Zollvereinsteig) recht anspruchsvoll und höhenmeterreich. Neu ist, dass er im Gegensatz zu seinen Vorgängern erstmals eine Brücke zwischen Ruhrgebiet und Bergisches Land schlägt. Was viele tolle Weitsichten verheißen hätte - wäre da nicht ausgerechnet heute der Nebel gewesen. 

So kam ich (ursprünglich in Erwartung vieler Fernblicke) stattdessen in den Genuss einer mystisch-geisterhaften Waldstimmung. Und die begann gleich hinter Kupferdreh, das man nach den ersten anderthalb Kilometern, wo ein schmaler Waldsteig beginnt, abrupt hinter sich lässt. Zwei Mal allerdings kehrt man noch zur L439 zurück und muss ihr vorübergehend folgen, was das Naturerlebnis vorübergehend unterbricht. Sonst aber dominiert der Wald, und dort führt der Weg auch unweit des alten Kaminsockels der früheren Zeche Viktoria entlang. 

In Niederbonsfeld wendet man sich endgültig von der Landstraße ab, und man darf sich hinter der Kirche St. Engelbert über die ersten nennenswerten Höhenmeter freuen. Die sind teils auf asphaltierten Wirtschaftswegen, aber oft auch auf schönen Waldwegen zu bewältigen. Die Burg Isenberg wird, obwohl sie nahe an der Route liegt, im wahrsten Sinne links liegen gelassen. Aber der superschöne, wenn auch unwegsame Steig auf den Bergrücken hinauf entschädigt mehr als genug dafür. 

Oben wartet ein herrlicher Kammpfad, dem nun bis nach Velbert-Nierenhof zu folgen ist, und der mich abschnittsweise, wo das Gelände links und rechts des Weges steil abfällt, sogar an die glorreichen Hermannshöhen erinnerte. In Nierenhof angekommen, begann sich dann auch der Nebel zu lichten. Denn dort begann sich die Spitze des ersten Langenberger Sendemasts gerade aus dem sonst fast undurchdringlichen Nebel hervor zu kämpfen.

Die Route durch den Ort verläuft - treppauf, treppab - durch ein ruhiges Wohnviertel. Nur südwärts den Ort hinaus muss man erneut ein Stück an der Hauptstraße entlang. Das vergisst man aber schnell, denn auf dem sich anschließenden "Böhmesweg" beginnt unvermittelt der Anstieg auf den 244 Meter hohen Hordtberg. Und der ruft nun ein gehöriges Maß an Kondition ab. Auch hinter der Hüserstraße setzt sich das steile Gelände über Wiesen und Weiden fort. Mit Kuhherden mitten auf dem Weg sollte hier gerechnet werden.

Wenig später ist die Bergkuppe erreicht, und mit ihr der Fuß des gewaltigen Sendemastes. Doch schon bald werden die zahlreichen und mühsam erarbeiteten Höhenmeter wieder kassiert, denn der Weg führt genau so steil wieder abwärts. Zunächst noch durch Wald, dann über die asphaltierte "Klippe", bis ins Tal und in die Altstadt von Velbert-Langenberg hinein. Für alle, die den Deilbachsteig wie ich in zwei Etappen laufen wollen, ist hier nach knapp 17 Kilometern der ideale Punkt, den ersten Abschnitt zu beenden. 

Startpunkt: S-Bahnhof "Essen-Kupferdreh",
Zielpunkt: S-Bahnhof "Velbert-Langenberg".

 

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