Mit der heutigen Wanderung möchte ich mal wieder Werbung machen für meine unmittelbare Heimat. Denn nach dem Baldeneysteig im Jahr 2017 und dem Kettwiger Panoramasteig 2020 bekommt Essen im kommenden Frühjahr mit dem Zollverein-Steig schon den dritten offiziellen Rundwanderweg.
Die Tatsache, dass die Eröffnung noch ein Dreivierteljahr in der Zukunft liegt und der Weg verständlicherweise noch nicht ausgeschildert ist, macht die dennoch schon durch die Medien gesickerte Route aber nicht weniger reizvoll.
Wer sich mit dem einzigartigen Flair des Ruhrgebiets identifiziert, die eindrucksvollen Hinterlassenschaften der Bergbauvergangenheit und die scheinbaren Gegensätze zwischen alten Industriebrachen und der allerorts zurückgekehrten Natur mag, wird diesen Weg schnell in sein Herz schließen.
Es gibt wohl keinen besseren Start- und Zielpunkt als der Doppelbock-Förderturm auf Schacht XII. Nachdem die ersten drei Kilometer über das Zechen- und Kokereigelände führen, wird es nördlich der Köln-Mindener Straße deutlich grüner, wo es über den Graitengraben zum Kaiser-Wilhelm-Park geht.
An Zeche Carl vorbei und über den großen Nordfriedhof von Altenessen nähert man sich dem ersten Anstieg, der 265-stufigen Himmelsleiter der Halde Schurenbach. Hier, auf deren höchsten Punkt einer an eine Mondlandschaft erinnernden elliptischen Geröllfläche, steht nicht nur die "Bramme für das Ruhrgebiet", sondern es lässt sich auch ein toller Weitblick über das Ruhrgebiet werfen.
Über die deutlich kleinere Nachbarhalde Eickwinkel setzt sich der Weg fort. Schließlich folgt man für ein Stück dem Katernberger Bach. Was in früheren Zeiten eine eklige Köttelbecke war, ist inzwischen, auch Dank des gigantischen Emscher-Projekts, frisch renaturiert.
Mit der Halde Zollverein 4/11 gelangt man an den dritten nennenswerten Anstieg. In Sichtweite der Gelsenkirchener Trabrennbahn geht es wieder abwärts, durch den Nienhauser Revierpark und an den "Golanhöhen" des "Königreichs Beisen" vorbei.
Nach dem zu Gelsenkirchen gehörenden Rotthauser Friedhof kommt man durch ein Wohngebiet von Schonnebeck, wo man schon bald den höchsten Punkt der ganzen Route erreicht und über den Friedhof "Am Hallo" erneut eine tolle Fernsicht hat.
Durch den "Am Hallo Park" führt das letzte Stück des Wegs wieder zurück zur Zeche Zollverein. Eine spannende, 27 km lange "Haustürrunde" für mich und sicher ein Pflichtprogramm für jeden überzeugten Ruhrpottler!
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