Auf der vierten Etappe des "Bergischen Wegs" ist wieder ein deutlich strafferes Höhenprofil angesagt. Etwa 24 Kilometer lang, führt die Route hauptsächlich durch Solingen und Wuppertal, nimmt dabei aber auch Randgebiete von Remscheid mit.
Der Natur sind solche Verwaltungsgrenzen egal, sie bleibt während der ganzen Tour gleichermaßen spektakulär. Auch wenn der erste Anstieg gleich zu Beginn von Menschenhand stammt: er führt im Fachwerk-beschaulichen Gräfrath die 72 Stufen der Kirchtreppe hinauf.
Anschließend gelangt man durch den Heidepark auf eine malerische Hochebene (der Sonnenaufgang hier war phänomenal) und dann in das Waldgebiet des "Klosterbuschs". Der Asphaltweg "Friedenstal" wird schon bald zugunsten eines höher verlaufenden Wanderwegs verlassen, doch die gewaltigen Schäden der mutmaßlich erst vor kurzem hier stattgefundenen "Forstarbeiten" (ich nenne sie mal so) treiben jedem Naturfreund die Tränen in die Augen.
Jenseits der Friedenstal-Brücke über die Wupper wartet das Waldgebiet "Burgholz", und gleich zu Beginn macht sich hier auch der Burgholzbach bemerkbar. Überhaupt wird es DIE Etappe zahlreicher (auch namenloser) Bäche werden, die dank der jüngsten ergiebigen Regenfälle nun allesamt laut rauschend zu Tal strömen. An der einen oder anderen Stelle war deshalb auch ein beherzter Sprung nötig, um die Bachläufe trockenen Fußes zu überqueren.
Auf der anderen Seite der L 427 gab es (zumindest in Sichtweite) für mich ein kurzes Wiedersehen mit dem Adelenblick und dem Manuelskotten. Beide kannte ich schon von einer früheren Wanderung. Dann überquert die Route (in kurzer Zeit gleich drei Mal) den gewundenen Verlauf der Museumsbahngleise, bevor sie das zu Wuppertal-Cronenberg gehörende Möschenborn erreicht.
Hinter dieser Ortschaft wandert man in das wilde Tal des Rheinbachs hinein. Dessen namensgebender Bach vereinigt sich hier mit dem Lenzhauser Siepen, dem Rauenhauser Siepen und dem Oertchessiepen, um wenig später an den idyllischen Rheinbachteichen entlang zu plätschern. Jenseits des "Bärenlochs" lässt sich dann das Rauschen des Morsbachs vernehmen. Er umfließt den Engelskotten, während der Waldpfad aber schon bald wieder an Höhe gewinnt und ihn verlässt.
Nach dem Überqueren der B 229 folgt die für heute wohl extremste und steilste Passage, da es nun auf recht kurzer Distanz einen gewaltigen Höhenunterschied zu überbrücken gilt. Oben angekommen, lädt ein origineller Steinthron dazu ein, Platz zu nehmen und neue Kräfte zu sammeln. Die sind nötig, denn hinter der Napoleonsbrücke wartet auf der anderen Seite der Wupper bereits der nächste Steilhang, dessen Bewältigung es ebenfalls in sich hat.
Aber auch hier folgt die Belohnung sehr rasch, denn plötzlich steht man mit der Müngstener Brücke vor dem wohl berühmtesten Wahrzeichen des Bergischen Landes. 1897 fertiggestellt in einer bis dahin für unmöglich gehaltenen Ingenieursleistung, verbindet sie bis heute in eindrucksvoller Weise Solingen und Remscheid - über das gewaltige Tal der Wupper hinweg.
Die letzten fünf Kilometer bis nach Unterburg windet sich der Bergische Weg nun, garniert mit einigen tollen Panoramablicken, durch die westlichen Hangbereiche der Wupper. Erst kurz vor dem Ziel verliert der Weg an Höhe und führt über den "Willi-Lohbach-Weg" hinunter ins Tal.
Startpunkt: Bushaltestelle "Deutsches Klingenmuseum", Solingen,
Zielpunkt: Bushaltestelle "Burg Brücke", Solingen.
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