Wie ein mystischer Dunst lag der Nebel über Bleiwäsche, als wir uns an diesem Karsamstag gegen 7 Uhr zur nächsten Etappe der Sauerland-Waldroute aufmachten. Der im Jahr 1540 erstmals urkundlich als "Bleywesche" erwähnte Ort verdankt Namen und Existenz wohl der damals einsetzenden Bleierzgewinnung im Alme-Bergland. Und dort, wo die offizielle Route unseres Wanderwegs heute entlang führt, ist immer noch ein Kalksteinbruch in Betrieb.
Zu dem "Düstertal" hätte im Übrigen keine Wetterlage besser gepasst als die heutige. Wo unter anderem auch der "Diebesweg" durch die Wälder führt, wartet aktuell zusätzlich noch ein spannender Abschnitt. Hier nämlich hat sich die offizielle Route erst kürzlich geändert, was aber noch recht wenig bekannt zu sein scheint. Glücklicherweise ist die neue Beschilderung bereits angebracht worden.
So kamen wir nach einem recht abschüssigen Teil auf einen weiteren, sehr schönen und naturbelassenen Pfad, der bis kurz vor die L 637 führt. Westlich davon geht es schnell wieder in den Wald zurück. Allerdings steht der in diesem Bereich total ramponierte Wanderweg für ein weiteres von immer noch viel zu vielen traurigen Beispielen forstwirtschaftlicher Inkompetenz.
Demgegenüber gibt es kurz vor Alme gleich mehrere schöne Rastgelegenheiten. So haben wir uns erst einmal an der Moosspringquelle gestärkt. Nur zwei Kilometer weiter erreicht man die Almequellen, von denen es - und jetzt haltet euch fest - 104 gibt. Einige von ihnen sind aber durch den Quellteich "überstaut" und liegen unter Wasser. Gleichwohl speisen auch sie diesen wunderschönen kristallklaren See, der wiederum in die schon hier fünf Meter breite Alme abfließt. Und an der geht es nun gemütlich durch den gleichnamigen Ort.
Westlich von Alme warten nun zahlreiche Höhenmeter, die auf einer Länge von etwa fünf Kilometern bis an den 452 Meter hohen "Wesselskopf" heranführen. Zwar geht es ab hier wieder überwiegend abwärts, aber das Landschaftsbild (und das ist der Wermutstropfen) wird stark durch Schäden geprägt, die Klimawandel und Borkenkäfer angerichtet haben.
Dennoch hat der "Briloner Weg", wie er hier heißt, einen absolut abenteuerlichen Charakter. Er folgt dem kleinen Almesiepen, passiert am Harlebachweg den "Zollpfosten" und verläuft (oft pfadartig und stellenweise auch unwegsam) durch das Naturschutzgebiet "Eselsbruch und Harlebach" bis zur Wegekreuzung "Vordererplatz".
Bevor mit Ringelstein nach insgesamt 26 Kilometern das heutige Etappenziel erreicht ist, folgt noch ein weiterer kleiner Anstieg über den Farrenkopf. Anschließend verliert der Weg schnell an Höhe, bietet dabei aber noch einen tollen Blick auf die Ortschaft Harth, zu der auch Ringelstein gehört. Der dortige Wanderparkplatz befindet sich am alten Stellwerk auf der anderen Gleisseite der stillgelegten Almetalbahn.
Startpunkt: Parkplatz Bruchstraße, 33181 Bad Wünnenberg (Bleiwäsche),
Zielpunkt: Parkplatz Eichenweg, 33142 Büren (Harth-Ringelstein).
Erstelle deine eigene Website mit Webador