Start- und Zielpunkt
Parkplatz Ackerstraße
46483 Wesel
Auf dem westlichsten seiner zwölf Rundwege, mit denen sich der alte Hohe Mark Steig einst wie eine Perlenkette durch das südliche Münsterland zog, erwartete mich zum Abschluss noch einmal ein richtiger landschaftlicher Hochgenuss. Kein Wunder, geht es unter anderem doch auch durch die Dünenlandschaft des Diersfordter Waldes. Ein Abschnitt, dem nicht nur die erste Etappe des 2021 neu eingeweihten Hohe Mark Steigs treu bleiben wird, sondern auch die später geschaffene "LandStreifer"-Tour.
Zunächst aber startete ich heute früh im Weseler Ortsteil Feldmark, wo sich an der Ackerstraße die elfte Etappe mit der zwölften trifft und ich schon beim letzten Mal losgezogen war. Diesmal aber werden die Wohngebiete schnell verlassen, wo ein kleiner Waldpfad an den Bahngleisen entlang in die "Strauchheide" führt, und dort unmittelbar an einem Übungsgelände des THW vorbei.
Wenige Schritte nebenan beginnt schon das weitläufige Naturschutzgebiet "Diersfordter Wald", und mit dem "Schwarzen Wasser" betritt man hier gleich eines seiner schönsten Bereiche. Das - pünktlich zum Sonnenaufgang - im übrigen gar nicht schwarz, sondern auffallend golden leuchtete.
Anschließend führt der "Heuweg" durch die Felder, und das Naturschutzgebiet wird vorübergehend verlassen. Jenseits der L 480 gelangt man in den Wald zurück und kann sich dort an der links vorbeiziehenden Dünen- und Moorlandschaft erfreuen, die von hier aus allerdings nicht zugänglich ist. Stattdessen zieht der Weg einen Bogen und leitet den Wanderer so automatisch auf jenen Holzbohlensteg, von dem noch weitaus bessere Blicke in dieses Naturjuwel möglich sind.
Was dann folgte, war eine atemberaubende Waldpassage, die durch das Licht der tiefstehenden Herbstsonne gerade während meines Besuches eine einzigartige Stimmung erfuhr. So setzte sich der Weg fort, bis ich den Wald durch die südliche Wildtierschleuse wieder verließ.
Statt einen direkten Pfad zu nehmen, entschied ich mich (stur, wie ich manchmal bin) aber auch hier für den historischen Routenverlauf. Zumindest für die nächsten 200 Meter ist das aber völliger Blödsinn, da man lediglich über den Wanderparkplatz und statt des deutlich schöneren Pfades an eine Hauptstraße vorbei geleitet wird. Klare Empfehlung also, sich hier während der wenigen Schritte ausnahmsweise am offiziellen Hohe Mark Steig-Logo zu orientieren, bis man auf der anderen Straßenseite neben dem Waldhotel "Am Jäger" angekommen ist.
Während die 2021 eingeführte Route nun geradeaus der Allee folgt, macht der alte Weg einen kleinen Umweg über die parallel verlaufende Kastanienallee. Hinter dem Ehrenfriedhof biegt der Weg noch einmal nach links, und wird nun für eine gefühlte Ewigkeit geradeaus führen. Zunächst durch den Wald, dann der asphaltierten Bauernstraße entlang, bis er schließlich - und das schon in Sichtweite des Deichweges - nach links auf den Auesee zusteuert. Genau wie die neue Route, bedient sich auch die alte des direkten Uferweges. Trotzdem lassen sich nur sporadische Blicke auf das Wasser werfen.
An der Rheinwardt angekommen, steht man zugleich am westlichen Trailhead der neuen "Hohe Mark Steig"-Route. Und sofort erinnerte ich mich an jenen kühlen Morgen vor dreieinhalb Jahren, als ich mich aufgemacht hatte, den frischgebackenen Weg schon kurz nach seiner Eröffnung zu erkunden. Jetzt stand ich wieder hier und war kurz vor dem Ziel, nun auch die weitgehend unbekannte Route seines Vorgängers gemeistert zu haben.
Drei Kilometer aber trennten mich noch von diesem Ziel. Auf denen ging es zunächst der erhöhten Rheinward entlang, die nun zur rechten Seite einen wunderbaren Blick auf die Rheinwiesen ermöglicht. Nach dem Verlassen des Deichwegs führt dann der finale Abschnitt einem unbefestigten Radweg entlang und überquert in einem weiteren Schutzgebiet den kleinen Leygraben, bevor man wieder die Wohngebiete von Feldmark betritt.
So ist mit dieser letzten von zwölf kontrastreichen und wechselvollen Rundtouren für mich auch ein faszinierendes Wanderprojekt zu Ende gegangen. Und im Vorgriff auf mein zu fassendes Fazit, mit dem ich dann auch einen direkten Vergleich zwischen alter und neuer Route zu ziehen gedenke, steht die wohl wesentlichste Erkenntnis schon heute fest: Es hat sich absolut gelohnt!
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