Start- und Zielpunkt
Wanderparkplatz "Malberg"
Malberger Straße
46514 Schermbeck
Heute erkundete ich den nächsten Teil des alten Hohe Mark Steigs - und nach der etwas enttäuschenden neunten Runde hoffte ich auf eine Rückkehr jenes Zaubers, der bei den östlicher liegenden Etappen schon so häufig präsent gewesen war.
Aber auch jetzt reichte es nicht für die Bestnote - erneut war der Anteil asphaltierter Wirtschaftswege einfach zu hoch. Glücklicherweise tat das der traumhaften Landschaft keinen Abbruch, deren langsam wandelnder Charakter immer mehr die näherkommenden Gefilde des Niederrhein erahnen ließ.
Vom Wanderparkplatz "Malberg" erreicht man die 19 Kilometer lange Rundtour sehr gut. Ich startete sie an einem von der K25 abzweigenden Feldweg, der heute aber nur einer von vielen sein wird. Ein zwischen Maisfeldern hindurchführender Naturpfad unterbricht die befestigte Strecke erstmals, die wenig später durch die Kolonie Lühlerheim verläuft. In dieser diakonisch geführten Stiftung können ältere Menschen ihren Lebensabend verbringen, und auch in Not Geratenen wird hier geholfen.
Westlich der Kolonie schafft eine Allee die Verbindung zur L 401, hinter der sich ein weiterer naturnaher Abschnitt anschließt. Am kaum wahrnehmbaren Hollebach entlang, biegt die Route bei Blumbergs Mühle in nördliche Richtung ab und folgt dem nächsten Wirtschaftsweg über den Siegewinkelbach hinweg bis zur K 25.
Nun geht es wenige Meter auf dem Fahrradweg an der Straße entlang, bevor sich die Route wieder einem deutlich angenehmeren, und augenscheinlich auch in Vergessenheit geratenen Stück durch die Felder zuwendet. Dann überquert man die Kreisstraße erneut und gelangt wenige Schritte weiter in den "Schwarzen Grund", welcher sich als einer der schönsten Abschnitte dieses Tages erweist.
Auf befestigtem Boden zurück, geht es später links auf den Wöllenbruch, und mit ihm in westliche Richtung auf die Issel zu. Dabei ist man zwischendurch für ein kurzes Stück der K13 ausgesetzt, da hier kein separater Fußweg zur Verfügung steht. Über die Issel führt dann eine kleine Holzbrücke, und das beschauliche Marienthal kündigt sich an.
Als ich dann hier nach dem weiteren Verlauf meines Weges Ausschau hielt, setzte die Irritation ein. Genau genommen war die Route unmissverständlich, allerdings gedachte sie mich nun genau über die Terrasse eines Ausflugslokals zu führen. Da hinter dem Grundstück der weitergehende Pfad aber auszumachen war und ich keine andere Möglichkeit sah ihn zu erreichen, schlängelte ich mich zwischen den Tischen hindurch und folgte der Issel.
Der Zustand des Weges war ziemlich schlecht und das Bodenprofil so uneben, als sei hier erst kürzlich ein Schwerfahrzeug entlanggefahren. Und dass ich mit meiner Vermutung gar nicht so falsch lag, zeigte sich kurz darauf hinter einer Wegbiegung, wo ein Großbagger dabei war, riesige Mengen Schlamm aus der Issel zu bergen. Er schien den gesamten Weg zu blockieren, und da ich ihn wegen seiner schlechten Begehbarkeit ohnehin nicht als Highlight empfand, kehrte ich bereitwillig um, ging zur Isselbrücke zurück und suchte dort nach einer Alternative.
Ein paar Schritte durch den Ort, fand ich sie in Form eines schnurgeraden Weges, der mich zur Bauernschaft Gertendorf führte und damit in die gewünschte Richtung. Dort blieb ich beim erneuten Überqueren der Issel stehen und rieb mir verdutzt die Augen. Offenbar hatte sich meine vorzeitige Umkehr als äußerst gute Idee erwiesen, denn der Wanderweg, über den ich ursprünglich hatte herkommen wollen, war hier nicht nur mit einer bis zum Bachlauf reichenden Absperrung, sondern auch mit gewaltigen Reisighaufen blockiert worden. Eine äußerst fragwürdige Sache, dachte ich, zumal im Gegensatz zum alten Hohe Mark Steig auch noch andere, durchaus aktuelle Wanderrouten wie der Balladenweg hier entlangliefen.
Doch meine Sorge war das jetzt nicht. Vielmehr freute ich mich auf den finalen Abschnitt für heute, der noch ein vielversprechendes Wiedersehen mit dem Dämmerwald vorsah. Und tatsächlich führte die Passage anfangs noch über einige schöne und naturnahe Wege, bis aber auch sie von breiten Hauptwandertrassen übernommen wurde. Über sie gelangte ich aus dem Wald heraus auf die Malberger Straße, über die ich zu meinem Ausgangspunkt zurückkehrte.
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