Der alte Hohe Mark Steig (8) Schermbeck und die Rüster Mark



Dienstag,
30.07.2024

Kilometer
19,7

Höhenmeter
↑ 67 / ↓ 58

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Start- und Zielpunkt

Wanderparkplatz "Vogelroute"
Waldweg
46514 Schermbeck


Am Wanderparkplatz "Vogelroute" bei Schermbeck startete ich heute zur nächsten Runde auf dem alten Hohe Mark Steig. Sogleich folgen die beiden Mühlenteiche mit ihrer historischen "Obermühle" und ein paar ruhige Wohngebiete mit einer Passage am Ortsrand entlang. 

Auf der Schnetterstraße geht es links ab, womit auch die Wohnbebauung endet. Stattdessen übernimmt ein Feldweg, der nun zwischen Waldrand und Maisfeldern auf das Waldgebiet der "Rüster Mark" zuhält. Dort hinein führt dann passender Weise ein verträumtes, schmales Pfädchen. 

Nach einer Weile trifft man an einer Waldlichtung auf die Route des LandStreifers "Üfter Mark". Einem Teil seines Weges wird nun gefolgt, allerdings ohne die namensgebende Nordrunde durch die Üfter Mark selbst. Aber auch der "neue" Hohe Mark Steig wird sich die Ehre geben, zum Beispiel während man sich auf der "Entenpoete" weiterbewegt.

Irgendwann dann realisierte ich, die Hauptwanderwege unmerklich wieder verlassen zu haben. Die Gräser wuchsen höher und dichter, und auch die Wegbeschaffenheit wirkte mit einem Mal ursprünglicher. Ein weiteres Mal also begann der alte Hohe Mark Steig an seinen wohl wesentlichsten Markenkern zu erinnern: den seiner vergessenen Wege.

Allerdings dringt dem Wanderer ab hier auch ein zunehmend wahrnehmbarer Straßenlärm an die Ohren. Was kein Wunder ist angesichts des großen Verkehrsdreiecks, an dem sich A31, B58 und B224 treffen - und dem man unter normalen Umständen eigentlich schon auf Etappe 7 von der östlichen Seite her begegnet wäre. Doch dieser nicht mehr existierende Weg führte, wie schon berichtet, dann zu der Entdeckung eines viel schöneren Pfadabschnitts.

So ist dann auch der hierdurch verlorengegangene Berührungspunkt zwischen dem siebten und achten Rundweg kein wirkliches Drama. Dagegen steigert sich die Spannung des heutigen Weges enorm, sobald man die schmale Fußgängerbrücke über die A 31 passiert hat und damit in das sogenannte "Dead-End-Dreieck" eintritt. 

Hier nämlich ist man plötzlich von allen drei Schnellstraßen umschlossen. Und nach dem Zustand des weiteren Pfades zu urteilen, musste ich tatsächlich der erste Wanderer sein, der sich nach ewig langer Zeit mal wieder an diesen Ort verirrte. Kaum zu glauben, dass dies wirklich mal ein Teil der alten Hohe-Mark-Steig-Route gewesen sein soll.

Das in den Weg hineingewachsene Dornengestrüpp zahlreicher Brombeersträucher erfordert dann auch eine gewisse Achtsamkeit. Im Gegensatz zu der unüberwindlichen Brennnesselwiese auf Etappe 7 ist der Pfad hier aber noch deutlich zu erkennen und mit etwas Geschick auch passierbar. Dazu bekommt der visuelle Eindruck, mitten im Dschungel zu sein, durch den gleichzeitigen lauten Verkehrslärm etwas völlig Surreales. 

Der Rückweg in die "Zivilisation" erfolgt über ein von außen kaum erkennbares Pfädchen, das gleich neben dem Begrenzungszaun einer Tankstelle auf den Radweg neben der B58 mündet. Hier muss man an der nahen Kreuzung dann auch erst einmal auf die andere Seite. Dort wartet schon der nächste, auf den ersten Blick ebenso versteckte Weg, über den der Wanderer schnell ins Grüne zurückfindet. 

Auch hier gilt es, sich auf einigen Metern durch ein hartnäckiges Brombeergestrüpp zu kämpfen, bis man den nächsten, frei zugänglichen Pfad erreicht. Dieser mündet auf einen alten Wirtschaftsweg, der neben einem riesigen Sandabbaugebiet herführt. Auf der "Bramskuhle" geht es dann nach rechts und über eine Brücke zurück auf die westliche Seite der A 31, wo ich mich auf einer vorübergehend breiten Wandertrasse wieder dem Waldgebiet der Rüster Mark näherte. 

Ein Wechsel aus Wegen und Pfaden leitet nun zum "Nottkamp", von dem aus man bald wieder links in Richtung Schermbeck abbiegt. Dort lässt sich 
über meist ruhige Straßen und Gassen das Ortszentrum erkunden. Den Abschluss dieser Runde bilden Burg Schermbeck und die stadtauswärts führende Weseler Straße bis zum Parkplatz zurück. 

Durchweg eine spannende Route, die phasenweise aber auch Schwächen aufweist. So führt diesmal ein nicht gerade unbeträchtlicher Anteil durch die Schermbecker Wohngebiete. Für eine Vervollständigung der alten Hohe Mark Route ist sie aber unverzichtbar und in der Gesamtbetrachtung auch lohnenswert. 


Die Schermbecker Mühlenteiche

Die "Obermühle" in Schermbeck

Morgenstimmung in der Rüster Mark

Zwischen Rüster Mark und Üfter Mark

Auf der "Entenpoete"

Querung der A 31

Angekommen im "Dead-End"-Dreieck

Erneut eine abenteuerliche Passage 

Von außen unscheinbar: Der "Weg ins Freie"

Hinter der Kreuzung B58/B224 geht es sofort wieder
ins Grüne hinein

Nun geht es an einer großen Sandgrube entlang

Schnell mal naschen :-)

Zurück auf die westliche Seite der A 31

Erneut geht es durch die Rüster Mark

Auf dem Weg nach Schermbeck zurück

Heimatmuseum in Schermbeck