Der alte Hohe Mark Steig (5) Rund um Holtwick: Waldbeerenberg & Hohemarkenbusch



Samstag,
29.06.2024

Kilometer
25,1

Höhenmeter
↑ 199 / ↓ 218

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Start- und Zielpunkt

Bahnhof Haltern am See
Annabergstraße
45721 Haltern am See


Die Wiederentdeckung des alten Hohe Mark Steigs nimmt Fahrt auf. Denn mit dieser und der kommenden, ebenfalls schon absolvierten Etappe sind gleich zwei verhältnismäßig große Rundwege zu meistern, die durch das gesamte Herz der Hohen Mark zwischen Haltern am See und Lembeck führen. In unmittelbarer Nähe des Naturwildparks Granat treffen sie aufeinander und lösen sich ab.

So wird mit dieser ersten Tour zunächst der Ostteil des großen Waldgebietes erschlossen. Und obwohl sie in ihrem Verlauf mehrfach auf den jetzt regulären Hohe Mark Steig trifft und auch zwei LandStreifer-Touren berührt, überraschte es mich sehr, was für schöne und bislang unbekannte Abschnitte mir auf dieser vergessenen Wanderroute begegneten. Was vor allem erneut die Frage aufwirft: Warum nur wurde sie damals verworfen?

Vom Halterner Bahnhof aus ist der Waldrand nach etwa zwei Kilometern erreicht. Und mit ihm kurz darauf auch der Annaberg, wo man das Schlesien-Denkmal und einzelne Stationen eines Kreuzwegs passiert. Das wohlige Einsamkeitsgefühl aber, das mich beim Betreten großer Wälder immer wieder gern überkommt, wird sich erst jenseits der über die A 43 führenden Autobahnbrücke einstellen. Und auch hier hat es wirklich erst dann seine Berechtigung, wenn man einen Kilometer weiter auch die unvermeidliche B 58 überquert hat. 

Dann setzt sie tatsächlich ein: die Phase puren Genießens. Die schon allein deshalb zustande kam, weil mir heute für mehr als 10 Kilometer am Stück kein einziger Mensch begegnete und ich während dieses herrlich kühlen Sommermorgens inmitten vielstimmigen Vogelgezwitschers und des leuchtenden Grüns absolut ungestört war.

Etwa acht Kilometer nach dem Start durchwandert man das kleine, aber sehr idyllische Naturschutzgebiet der "Holtwicker Wacholderheide". Im Anschluss geht es nördlich der kaum befahrenen K5 einem Graspfad entlang, dem zwischen Waldsaum und Feldern genauso wie manch anderer Passagen anzusehen ist, dass sie kaum noch begangen werden. Und so leitet der Weg passender Weise gleich in den nächsten richtig schönen Bereich über, wo man unter anderem auch den "Hexenbuchen" begegnet.

Nach Überquerung der K42 wandert man der relativ breiten "Rode Wand" nach, bevor ein kleiner Pfad rechts abgeht und man hier gleich in die nächste Idylle vordringt. Mountainbiker werden allerdings bewusst durch mehrere aus Ästen und Baumstämmen errichtete Barrikaden vom Befahren dieses Abschnitts abgehalten. Am anderen Ende wartet dann vorübergehend eine dieser sogenannten "Forstautobahnen", welche geradewegs zum Naturwildpark Granat führt. Der aber hatte zu dieser relativ frühen Uhrzeit noch geschlossen. 

Bis zum Erreichen des nächsten Wanderwegs geht es nun für etwa 100 Meter am Rand der Granatstraße entlang. Hier ist wieder die Beschilderung des offiziellen Hohe Mark Steigs anzutreffen, und so verwundert es nicht, dass die folgende Passage erneut zu den schönsten dieser Tour zählt. Bis ich in die Sichtweite des Ketteler Hofs geriet, wo ich angesichts des unfassbaren Andrangs, der sich in Form unzähliger hin und her rangierender Autos auf dem dortigen Parkplatz abspielte, ungläubig, ja fast mitleidig den Kopf schütteln musste.

Nun setzt ein leichter, aber geduldiger Anstieg ein: bis zur höchsten Erhebung der Hohen Mark hinauf, dem 146 Meter hohen Waldbeerenberg. Dies ist auch jener Abschnitt der LandStreifer-Route "Tiefe Berge, hohe Täler", deren während meines letzten Besuchs noch fehlende Markierung erfreulicher Weise inzwischen nachgeholt wurde. Oben angekommen, fuhr mir mit einem Mountainbiker dann tatsächlich der einzige Mensch über den Weg, den ich heute im Wald zu Gesicht bekam.

Abgesehen von einem Linksknick kurz hinter der Schutzhütte am Waldbeerenberg, führt der weitere Weg (zumindest gefühlt) nun immer geradeaus - auch wenn er dabei in Wirklichkeit einen leichten großräumigen Bogen durch das Schutzgebiet des "Hohemarkenbuschs" zieht. Erst kurz vor Lünzum, wo nach langer Zeit der Waldrand wieder sichtbar wird, geht es an einem kleinen Teich wieder links ab. Man folgt dem Waldsaum, um schließlich an der anderen Seite des Waldes den Sundernfriedhof zu erreichen, und damit auch wieder den Ortsrand von Haltern.

Die letzten drei Kilometer führen nun Stadteinwärts, durch die belebte Fußgängerzone hindurch und wieder zum Bahnhof. U
nd schließen damit einen richtig tollen Wandertag ab.


Die Conzeallee in Haltern am See

Auf dem Annaberg

Die St. Anna-Kapelle

In der Hohen Mark angekommen

In der Holtwicker Wacholderheide

Einsamer Pfad am Waldsaum entlang

Ein glücklicher Wanderer :-)

An den Hexenbuchen

Auf der "Rode Wand"

Einsame und vergessene Pfade in der Hohen Mark

Der (noch) verwaiste Parkplatz am Naturwildpark Granat

Besucherandrang am Ketteler Hof. Währenddessen habe ich
die Hohe Mark ganz allein für mich. Finde den Fehler.

Die Schutzhütte auf dem Waldbeerenberg

Der Rückweg führt auch durch den Hohemarkenbusch

Blick auf Lünzum