Start- und Zielpunkt
Wanderparkplatz "Hohe Niemen"
Hullerner Straße
45721 Haltern am See
Drei Monate hat es gedauert, bis mein Wanderprojekt der Wiederentdeckung des "alten" Hohe Mark Steigs heute seine Fortsetzung nahm. Und obwohl die weitgehend in Vergessenheit geratene Route einst über den verkehrsreichen Flaesheimer Damm führte, nahmen wir uns die Freiheit, für die Lippe-Querung den wesentlich wanderfreundlicheren "Maifisch" heranzuziehen. Erst wenige Wochen zuvor aus dem Winterschlaf geweckt, musste die kleine Kurbelfähre dann nur wenig später wegen des Hochwassers noch einmal kurzfristig stillgelegt werden. Heute aber war es endlich soweit, und wir konnten die seit langem vorbereitete Tour realisieren.
Statt an einem der sogenannten "Berührungspunkte" zu den Nachbar-Etappen am Stiftsplatz in Flaesheim (Etappe 3) und am Halterner Bahnhof (spätere Etappe 5) zu starten, gingen wir am Wanderparkplatz "Hohe Niemen" los. Nachdem wir hier schon zu Beginn kurz mit dem Naturschutzgebiet der "Westruper Heide" Tuchfühlung aufnahmen, folgte der Weg im Anschluss für etwa einen Kilometer dem südlichen Teil des Stausee-Rundwegs an der Hullerner Straße entlang.
Wie schon 2021 auf dem regulären Hohe Mark Steig, schickt die Endlos-Baustelle am Walzenwehr den Wanderer selbst jetzt, drei Jahre später, immer noch an der vielbefahrenen Hauptstraße entlang statt über die eigentlich vorgesehene, ruhige Fußgängerbrücke. Gleichwohl gelangt man hier auch zur Stever hinunter - einem Fluss, dem nun für anderthalb Kilometer ein schöner Pfad folgt. In Haltern am See ist dann das vergleichsweise unattraktivste Stück dieser Runde zu bewältigen: zunächst an den Gleisen entlang und - auf der anderen Seite des Bahnhofs - durch ein Industriegebiet.
Die Recklinghäuser Straße quert dann erstmals die Lippe, und kaum in die Lippeauen abgebogen, lässt man den Verkehrslärm hinter sich. Es geht nun ostwärts bis zur Bossendorfer Brücke, die uns über den Wesel-Datteln-Kanal bringt. Schon sind wir in Hamm-Bossendorf, einem Ortsteil von Haltern, der uns in die Haard hineinleitet - meinem (die meisten wissen es ja längst) absoluten Lieblingswald.
Nachdem Deutschlands kleinstes Mittelgebirge bei den zwei vorherigen Etappen die unangefochtene Hauptrolle spielte, durchstreiften wir sie während der heutigen Runde in ihrem nordwestlichen Bereich für nur fünf Kilometer. Aber auch hier zeigt sich die Haard besonders oberhalb des Herzogstals noch einmal von einer ihrer schönsten Seiten.
Über den "Tiefen Weg" und dann am Waldsaum entlang, erreichten wir Flaesheim. Vom Waldfriedhof bis zum Stiftsplatz wird ein Wohngebiet durchwandert, um schon kurz hinter der Kirche "St. Maria Magdalena", über die Stiftsbrücke erneut den Wesel-Datteln-Kanal querend, abermals auf die Lippe zu stoßen.
Und hier erwartete sie uns dann: Die Kurbelfähre "Maifisch", neuerdings in einer frischen zitrusgelben Lackierung erstrahlend. Und während ich die Lippe zum dritten Mal auf diese Weise überquerte, durfte mein Schatz erstmals Hand anlegen an das Drehrad, um mit reiner Muskelkraft die andere Uferseite des Flusses zu erreichen.
Ein Feldweg leitet dann zu den Westruper Wäldern, die - auf urigen kleinen Pfaden - den Übergang zum ältesten Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens bilden: der Westruper Heide. Und obwohl die Heideblüte noch zwei Monate auf sich warten lassen wird, ist es zu allen Jahreszeiten schön und eindrucksvoll, hier unterwegs zu sein.
Die letzten 500 Meter sind noch einmal durch das Waldband geprägt, das die Heidelandschaft von der verkehrsreichen B 58 abgrenzt, an der auch unser Parkplatz liegt. Und mit ihm, in unmittelbarer Nähe, auch "Jupps Biergarten". Hier ließen sich die nach dieser 17 Kilometer langen Runde verbrauchten Kraftreserven in äußerst schmackhafter Weise wieder anfuttern :-)
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