Back to the roots! Ja, und nur selten passte ein solcher Spruch besser. Denn in der Tat möchte ich mit diesem Projekt zu den Wurzeln zurückkehren, die 2011 den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte bildeten, die zehn Jahre später mit der Eröffnung des heutigen "Hohe Mark Steigs" ihren Höhepunkt fand.
Es wäre also kein Wunder, wenn das ursprünglich erdachte Konzept eines aus 12 Rundtouren bestehenden Wegs inzwischen völlig aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden ist und sich heute kaum noch jemand an diesen (gleichwohl spannenden) Vorläufer erinnert. Dies wieder zu ändern, gehört zu den Gründen, aus denen ich mich heute auf den Weg gemacht habe, um diese vergessenen Rundwege neu zu entdecken.
Eine ganze Zeit lang wäre zumindest diese östlichste der zwölf Touren gar nicht möglich gewesen. Denn die Lippe-Brücke, die Ahsen mit Olfen verband, wurde im April 2018 wegen Baufälligkeit sogar für Fußgänger gesperrt - und das dauerhaft. Erst durch den im Mai 2023 eingeweihten Neubau konnte die jahrelange Lücke geschlossen - und damit diese Wanderrunde wieder möglich werden.
Der gleich nördlich dieser Brücke gelegene Wanderparkplatz bietet einen idealen Startpunkt. Nicht nur für diesen Rundweg, auch die LandStreifer-Tour "Zwischen Stever und Lippe" läuft hier vorbei. Sie ist es auch, der ich zunächst - in umgekehrter Richtung als zuletzt - bis zum Aussichtspunkt "Sternbusch" folgte.
In den drei Wochen, die seit meinem letzten Besuch vergangen sind, ist die Lippe schon wieder mächtig angeschwollen. Umso eindrucksvoller war entsprechend auch der Blick, den man nur wenige Minuten später von einer erhöhten Aussichtsplattform auf den Fluss und seine Auen hat.
Später wendet sich die Route vorübergehend von der Lippe ab und führt unter anderem an einem wahren Prachtexemplar eines uralten knorrigen Baumriesen vorbei. Und schon taucht am Horizont die historische Kanalbrücke auf, die der sogenannten "Alten Fahrt" des früheren Dortmund-Ems-Kanals an dieser Stelle die Lippe-Querung ermöglicht.
Auch ich gelangte hier auf die andere Flussseite, wo man nun der "Alten Fahrt" eine Weile südwärts folgt. Ist die rechts hinabführende Treppe erreicht, geht es, um der alten "Hohe-Mark-Route" zu folgen, eigentlich hier hinunter. Inzwischen führt das aber dazu, schon wenig später einer jener Unwägbarkeiten gegenüber zu stehen, die das Abwandern in Vergessenheit geratener Routen typischerweise mit sich bringen kann.
Ein riesiger Erdwall versperrte den Weg. Doch kaum erklommen, sah ich dahinter noch einen riesigen Zaun, der die neue Schnellstraße zusätzlich sicherte. Augenscheinlich gab es also keine Möglichkeit, hier weiterzukommen. So ging ich bis zur "Alten Fahrt" zurück und folgte ihr weiter bis zum "Dattelner Meer", wo der Dortmund-Ems-Kanal mit dem Wesel-Datteln-Kanal zusammentrifft. An dieser Stelle folgt dann auch ein vorübergehendes Wiedersehen mit der regulären Route des "Hohe Mark Steigs" und seinem magentafarbenen Logo.
Die Dattelner Schleuse markierte dann in etwa das Ende meines nicht geplanten Umwegs. An der Brücke "Hilgenkamp" verlässt der Weg den Kanal und wendet sich einem Wirtschaftsweg zu. Und der wiederum führt schon bald ins Naturschutzgebiet der "Lippeauen" zurück.
Nun folgte ich dem "Buschkamp". Auf dem geht es über Wiesen, durch kleine Wälder und an Feldern vorbei, wo gerade jetzt unzählige Zugvögel ankommen oder ihre Rast abhalten. Sogar das erste Storchenpaar habe ich bereits erspähen können.
Dann ist es bis Haus Vogelsang nur noch ein Katzensprung. Das mutmaßlich aus dem 14. Jahrhundert stammende Gebäude wurde ursprünglich auf einer künstlichen Insel erbaut und ist heute zum Teil von einem Wassergraben umgeben. Mit dem Vogelsangweg erreicht man anschließend eine langgezogene Allee, die westwärts wieder in Richtung Ahsen führt. Als Abschluss der Runde geht es dann über die neu eröffnete Lippe-Brücke zum Ausgangspunkt zurück.
Start- und Zielpunkt: Waldparkplatz Eversumer Straße, 59399 Olfen.
Der alte Hohe Mark Steig (1) Die Lippeauen
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