Der alte Hohe Mark Steig (2) Die östliche Haard



Samstag,
17.02.2024

Kilometer
24,7

Höhenmeter
↑ 142 / ↓ 142

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Wenn sich einzelne Rundtouren zu einem Fernwanderweg verbinden, besitzen sie alle an mindestens einer Stelle einen Berührungspunkt. So stoßen die ersten beiden Etappen des "alten" Hohe Mark Steigs (sofern man ihn von Ost nach West wandert) im idyllischen Ahsen aneinander.

Der kleine, zu Datteln gehörende Ort wird an seiner nördlichen Seite von der Lippe, und südlich vom Wesel-Datteln-Kanal begrenzt. Auf dessen anderer Seite beginnt schon die Haard, die nicht nur Schauplatz der heutigen Etappe ist, sondern (so viel sei schon verraten) auch den der kommenden. Es wird vorerst also nicht nur waldreicher, sondern es erwartete mich mit meinem Lieblingswald auch ein absolutes Heimspiel.

Hinter dem Ahsener Sportgelände biegt die Route links in den Heidgartenweg ab und führt an einem kleinen jüdischen Friedhof vorbei zur "Balkenschlenke", einem weiteren der zahlreichen Haard-Wanderwege. Über ihn kommt man am früheren Gelände einer Nike-Feuerstellung vorbei, in der bis 1987 sogar atomare Flugabwehrraketen stationiert gewesen sein sollen.

Ich passierte den Opferstein, die alte Redderstraße und das Gelände des Jammertal-Ressorts (das irgendwie gar nicht zur Haard passen will), und gelangte südwärts in das Naturschutzgebiet "Jaust-Bruchwald". Dort sind urige Baumgestalten anzutreffen, die früher eine Wallhecke bildeten. Weil ihre austreibenden Äste zu jener Zeit aber immer wieder gekappt wurden, haben sie seitdem ihre bizarr wirkenden Wuchsformen angenommen. 

Am Katenkreuz, und damit am Waldrand der Haard, gelangt man zugleich wieder auf einen ihrer Hauptwanderwege. "In den Wellen", so heißt er, führt leicht ansteigend zur Holtgarde. Der Aufstieg hält aber noch weiter bis zur Stimberghöhe an, wo das nächste Naturschutzgebiet wartet - und mit ihm der sogenannte "Teufelsstein": ein großer Quarzitblock, von Einheimischen auch "Steinpanzer" genannt.

Kurvenreich entlang der Hangseite des Stimbergs setzt sich die Route fort und führt schließlich auf den Haardgrenzweg. Dieser Bereich ist für einsamkeitsverliebte Wanderer aber eher problematisch, denn das Dreieck zwischen Stimberg, Farnberg und Mutter Wehner ist wegen seiner Ortsnähe zu Oer stets übermäßig stark frequentiert. 

An der Skulpturengruppe der hölzernen Wanderer geht es rechts wieder in die Haard hinein und an einem alten Wetterpilz vorbei, bevor das Ausflugslokal "Mutter Wehner" zumindest kurzzeitig in Sichtweite kommt. Doch hier, am späteren Berührungspunkt zur dritten Etappe, führt der Weg gleich wieder vom Lokal weg und - erneut leicht ansteigend - über schöne Pfade den Farnberg hinauf. Statt den Aussichtsturm zu besteigen, begnügte ich mich diesmal mit einer Brotzeit zu seinen Füßen. 

Über meist vertraute, teils aber auch noch unbekannte Pfade (ja, ich war echt überrascht, dass es die für mich in der Haard überhaupt noch gibt), kam ich zum südlichen Gernebachtal und zu "Aschenbrocks Ort", wo sich ein selten schöner Blick über ein sanft abfallendes Tal  bietet, bevor man dem dortigen Pfad weiter folgt. Später passiert man noch einmal das Jammertal-Ressort und seinen Golfplatz. Während man sich vorübergehend also vor anfliegenden Bällen in Acht nehmen muss, wendet sich die Route glücklicherweise bald nach links und belohnt den Wanderer hier mit einem weiteren, herrlichen Pfad. 

Am "Gerneberg" wird wieder auf die andere Seite der alten, stillgelegten Redderstraße zurück gewechselt, bevor die ehemaligen Ahsener Fischteiche in Erscheinung treten. Direkt am schon länger gesperrten, strauchgesäumten Wildpfad entlang geht es über die Wiesen. An seinem östlichen Ende hat man es dann noch einmal mit dem Weg "In den Wellen" zu tun. Schon unter normalen Umständen ist sein nördlichster Teil hier häufig von sumpfartigen Zuständen geprägt, heute aber war der Weg an dieser Stelle komplett überschwemmt. Die Rettung ist ein kleiner Wall links des Weges, der über die widrigsten Passagen hinweg hilft. Dennoch muss man damit rechnen, am Ende nur mit einem beherzten Sprung über den Wassergraben auf den eigentlichen Weg zurück zu gelangen.

Am Wanderparkplatz "Levener Mühle" angekommen, schwenkt man auf den kurzen, asphaltierten Teil der Ahsener Allee ein. Der verbleibende Weg führt dann entspannt am Wesel-Datteln-Kanal entlang nach Ahsen zurück. 

Start- und Zielpunkt: Waldparkplatz Eversumer Straße, 59399 Olfen.

Heidgartenweg

Jüdischer Friedhof

Auf der "Balkenschlenke"

An der ehemaligen Feuerstellung

Der Opferstein

Im Naturschutzgebiet "Jaust-Bruchwald"

Bizarrer Baumwuchs

Blick auf die Rehwiesen

Auf dem Wanderweg "In den Wellen"

Im Naturschutzgebiet "Stimberghöhe"

Der Teufelsstein

Moosbewachsenes Schlagbaumgewicht

Wetterpilz zwischen Haardgrenzweg
und "Mutter Wehner"

Auf dem Farnberg

Blick in das malerische Tal von "Aschenbrocks Ort"

Die alte "Redderstraße"

Ankunft an den Ahsener Fischteichen

Überfluteter Wanderweg "In den Wellen"

Die Kanalbrücke der "Ahsener Allee"

Am Wesel-Datteln-Kanal entlang

Zurück in Ahsen

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