Der Bergische Weg (8) Von Honrath nach Much



Freitag,
09.06.2023

Kilometer
25,0

Höhenmeter
↑ 527 / ↓ 426

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Leute, ich bin sowas von geflasht! Nach drei Touren auf dem Bergischen Weg innerhalb von nur einer Woche habe ich mich in einen richtiggehenden Rausch gelaufen. Der Weg, die Landschaft, das Wetter - es ist einfach nur der Wahnsinn! Dabei hatte ich angesichts der für heute angekündigten 28 Grad eher mit einer Hitzeschlacht gerechnet. Aber der kühle Wind, der mir aus Osten entgegenblies, machte das auf angenehme Art wieder wett.

Also jetzt Etappe 8, die am etwas außerhalb gelegenen Bahnhof von Honrath begann und nach einer ersten kurzen Waldpassage durch die eigentliche, höher gelegene Ortsmitte führte. Schon dort entfuhr mir das erste 'Wouw' des heutigen Tages, als ich, fern am Horizont, erstmals das Siebengebirge ausmachte.

Ein zweiter kleiner Waldabschnitt führt kurz darauf wieder talwärts zur Agger, wo die kleine Holzbrücke am Naafshäuschen aufgrund ihres desolaten Zustands leider immer noch gesperrt ist. Stattdessen muss man blöderweise fast einen Kilometer an der B484 entlang. So streift man hinter der Aggerquerung Neuhonrath, trifft im benachbarten Honsbach aber wieder auf die korrekte Route. Die dortige Von-Ley-Straße geht automatisch in einen Waldweg über, der sich dann in einer kontinuierlichen Steigung bis zum ehemaligen Campingplatz Hasenberg hochwindet.

Es folgt ein malerisches Bachtal und wenig später bereits das zweite, wo sich der Weg zu einem wunderschönen Pfad verengt. Hier versperrt aktuell ein umgestürzter Baum so ungünstig den Weg, dass ich keine andere Wahl hatte, als mich etwas waghalsig durch das Unterholz des ziemlich steilen Abhangs zu kämpfen. Bei dieser Kletterei hat dann wohl auch mein Handy einen Stoß abbekommen, denn beide GPX-Dateien (die ich sicherheitshalber immer schon von zwei verschiedenen Apps aufzeichnen lasse), stellten sich bei der abendlichen Auswertung als defekt heraus. Da war es pures Glück, dass ich seit ein paar Wochen auch meine "Fenix7" trage - die unterwegs ebenfalls jede Menge Daten sammelt, in Sachen Robustheit aber heute zweifellos die Nase vorn hatte - und mir so doch noch zu meinem Livetrack verhalf.

Nach einem tollen Panoramablick, dem auf dieser Tour noch einige andere folgen werden, gelangt man nach Leyenhaus und - jenseits weiterer Wald- und Wiesenwege - über Halzemich zur Büchelalm. Hier hat der Naafbach erstmals seinen Auftritt, der dem mehr als tausend Hektar großen Naturschutzgebiet des "Naafbachtals" seinen Namen gibt. Und östlich der L312 schließt sich schon bald die Erweiterung des sogenannten "Kleinen Naafbachtals" an.

Das auf einer Hochebene liegende Falkemich eignet sich gut für eine Rast - auf einer Bank gleich neben dem 1987 erneuerten Wegekreuz. Dahinter führt der Weg durch weitere, oft von Pferden und Rindern bevölkerte Hangwiesen. Und wenn letztere die Weide wechseln, ziehen sie selbstverständlich auch hierfür ein offizielles Stück des Bergischen Weges heran. Als sie mich sahen, blieben einige der Tiere stehen und musterten mich neugierig, wodurch der ganze Tross mehrfach ins Stocken geriet. Denn ich war zur Seite getreten, um das Geschehen erst einmal in Ruhe abzuwarten. Und - ganz nebenbei - es ist in der Regel auch die beste Lösung :-) 

Inzwischen begann sich die Mittagshitze nun doch zunehmend bemerkbar zu machen, aber die immer wiederkehrenden Waldpassagen in der sonst hügeligen Wiesenlandschaft sorgten für regelmäßige Abkühlung. Kurzzeitig führt der Weg noch einmal an der L312 entlang, knickt in Höhe der "Fischermühle" aber schon wieder von ihr ab. Erneut hat der Naafbach seinen Auftritt und leistet allen Wanderern seine plätschernde Gesellschaft, bis er sich bei Breitenstein - nun endgültig - verabschiedet.

Richtig urig wird es noch einmal hinter der kleinen Ortschaft Eckhausen. Besonders der steile Pfad an der östlichen Seite des Hohnsbergs hinunter ist ein äußerst schöner Abschnitt. Am Kreuz des Sonnenbergs lässt es sich noch mal verschnaufen, um anschließend die letzten drei Kilometer bis Much zu bewältigen. An der dortigen Fatima-Kapelle geht es von der Natur in ein Wohngebiet über, wo von der Hauptstraße aus ein regelmäßiger Bus zum Overather Bahnhof verkehrt.

Startpunkt: Bahnhof "Honrath", 53797 Lohmar,
Zielpunkt: Bushaltestelle "Much Rathaus", 53804 Much.