Die Rur (10) Die Oberen Rurauen



Freitag,
06.05.2022

Kilometer
28,1

Höhenmeter
10

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Die Rur: Auch im Naturschutzgebiet der "Oberen Ruraue" im Heinsberger Land hat sie viele Gesichter. Mal fließt sie reißend, mal träge. Und es gibt auch Stellen, wo man sie kaum als ein Fließgewässer wahrnehmen kann.

Wie schon bei meiner Wanderung durch die "Unteren Rurauen", parkte ich heute erneut am Friedhof in Oberbruch, allerdings um mich diesmal in östliche Richtung zu wenden. Und das wieder zur richtigen Uhrzeit. Denn der Adolfosee gab sogleich eine eindrucksvolle Kulisse für die hinter ihm aufgehende Sonne ab (auch wenn die Sicht durch den aufziehenden Nebel etwas getrübt war).

Bis auf wenige hundert Meter, die ich mich gleich zu Beginn über ein fast zugewachsenes Pfädchen bewegte, folgte ich für die ersten sieben Kilometer dem weitgehend unbefestigten Rurweg an der Nordseite des Flusses, der ausgezeichnet begehbar ist.

In Hilfarth wird man dann kurzzeitig mit der Zivilisation konfrontiert, weil man dort auf einer Verkehrsstraße die Rur überqueren muss. Danach wird es aber schnell wieder einsam. Und wenn man nach zwei weiteren Kilometern auf die "Rentnersruh" trifft, kann man sich dort dank einer Fußgängerbrücke und dahinter beidseitig verlaufenden Uferwegen entscheiden, auf welcher Flussseite es ab hier weitergehen soll.

Ich entschied mich, wieder auf die nördliche zu wechseln und konnte so auf einem schönen kleinen Trampelpfad weiterlaufen. Und der verschwand wegen des immer dichter werdenden Nebels ab und zu vor mir im absoluten Nichts.

Ja, richtig gelesen. Denn das zweite Faszinosum war heute das Wetter. Wer sich durch die komplette Bilderstrecke klickt, wird kaum glauben, dass die Fotos des Hinwegs am gleichen Tag entstanden sind wie die des Rückwegs. Bis zu meinem Wendepunkt, an einer für den Kfz-Verkehr gesperrten Brücke bei Körrenzig, deutete nichts darauf hin, dass sich diese "Waschküche" noch mal verflüchtigen würde.

Doch das Wunder geschah: Kaum war ich ab Kilometer 15 auf dem Rückweg, änderte sich das Wetter schlagartig: Nebel weg, Sonne da, mit einem Temperatursprung von mindestens 10 Grad. Und alles in weniger als einer halben Stunde.

Am Südufer der Rur entlang erreichte ich so wieder die "Rentnersruh", wo ich auf die mit dem Hinweg identische Route zurück wechselte, doch dank des Wetterumschwungs durch eine völlig veränderte Landschaft kam. Und an einem besonders geschützten Altarm-Biotop hörte ich sogar Pirole singen.