Die Bergstraße in Sundern wird ihrem Namen gerecht, denn passenderweise führt sie beim Verlassen der Stadt in Richtung Westen stetig bergauf. Dabei lohnen sich bei fortschreitender Höhe immer wieder Blicke auf die malerische Hügellandschaft zurück, in der Sundern eingebettet ist.
Die anfängliche Asphalttrasse wechselt bald in einen unbefestigten Forstweg. Die Route bliebe so auf den nächsten fünf Kilometern recht unspektakulär, gäbe es zwischenzeitlich nicht diesen unscheinbaren Pfad, der plötzlich rechts abknickt und den man (trotz seiner korrekten Beschilderung) rasch übersieht. So ging es im übrigen auch uns, weshalb wir bestimmt 500 Meter zurücklaufen mussten.
Klar könnte man sich stattdessen dazu hinreißen lassen, den vorgegebenen Schlenker mitsamt seinen zusätzlichen Höhenmetern einfach zu ignorieren - schließlich treffen Pfad und Hauptweg schon bald wieder zusammen. Aber so brächte man sich um den zweifellos schönsten Teil dieses sonst eher eintönig wirkenden Waldabschnitts.
Am Abzweig Müggensiepen, wo auch eine Rastbank steht, geht es nach rechts. Hier beginnt der anderthalb Kilometer lange Abstieg zum Sorpesee, auf den sich schon zuvor der eine oder andere Blick erhaschen lässt. An der Seestraße angekommen, führt der Weiterweg an der Uferpromenade entlang und - zur Zeit an einer Baustellenampel - für Fußgänger auf die andere Seite.
Auf dem Sorpesee selbst war zu dieser Zeit noch nicht viel los, nur ein paar einsame Angler saßen in ihren Booten. An der anderen Seite des Gewässers erwartete uns dann die zweite große Aufstiegspassage. Schaut man in der Nacht zuvor aber Florian Silbereisens Schlagerstrandparty bis zum Ende und bricht danach nur vier Stunden später wieder ins Sauerland auf, kann so ein hartnäckiger Berg zu einer wahren Plackerei und die Beine dabei richtig schwer werden.
Endlich sahen wir die Bollenberghütte auf uns zukommen, und die stellte den höchsten Punkt westlich des Sorpesees dar. Erleichtert freuten wir uns auf die Rast, sahen dann aber, dass die Hütte schon besetzt war - von einem recht seltsam anmutenden Pärchen, das wie aus einer anderen Welt zu stammen schien und mich sofort an Engywuck und Urgl aus der "Unendlichen Geschichte" erinnerte.
Auf den nächsten zwei Kilometern (unter anderem auch am 398 Meter hohen "Mellener Knapp" vorbei) fiel der Weg wieder leicht ab. Dann erreichten wir den nächsten Rastplatz, der Dank einer Bank-Tisch-Kombination auch ganz gemütlich war. Die eigentliche Herausforderung bestand hier für uns darin, den mitgebrachten Marmorkuchen (ohne das vergessene Taschenmesser) zu zerteilen.
Einer Hangwiese folgend, leitete uns der Weg schließlich weiter bergab und auf die andere Seite der Sorpestraße (K 34). Immer wieder naschten wir an den reichlich vorhandenen Brombeeren, aber auch viele Pilzsucher waren überraschender Weise schon unterwegs. Über einen neu aufgeschütteten Schotterweg gelangten wir mit dem Orlebachtal zum tiefsten Punkt der Etappe, wanderten über Wiesen und an Maisfelder vorbei, bevor es auf der anderen Seite zurück in den Wald und wieder bergauf ging, an den Erhebungen der "Hinterste" und "Vorderste Brinken" entlang.
Südlich von Beckum folgte nochmals ein sonniger und von Wiesen und Feldern dominierter Abschnitt. Dann brachte uns ein steiler Waldpfad durch Bruchholz und an mächtigen Felswänden vorbei bis nach Sanssouci. Dort vernahmen wir schon bald das Rauschen der Hönne. Nun war es noch ein letzter bewaldeter Hügel, der überquert werden musste, bevor wir mit Volkringhausen das heutige Ziel unserer diesmal 22 Kilometer langen Etappe erreichten.
Startpunkt: Hauptstraße, 59846 Sundern,
Zielpunkt: Wanderparkplatz am Glashüttenweg, 58802 Balve (Volkringhausen)
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