Die Sauerland-Waldroute (7) Das Bibertal, Kallenhardt und die Lörmecke



Sonntag, 
23.04.2023

Kilometer
28,8

Höhenmeter
↑ 552 / ↓ 456

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Auf dem 30 Kilometer langen Weg von Harth-Ringelstein nach Warstein lädt die Sauerland-Waldroute mit idyllischen Bachtälern, weiten Hochebenen und kleinen Waldpfaden erneut zu vielen beeindruckenden Landstrichen ein.

Den Beginn der Etappe bildet ein langgezogener Anstieg durch ein Waldgebiet über den "Ruthener Weg". Etwa in Höhe der "Johannes-Eiche" geht das Gelände dann vorübergehend in eine freie Hügellandschaft mit atemberaubenden Weitsichten über.

Dort, wo der offizielle Weg zu früherer Zeit ein zugewachsener Waldpfad gewesen sein muss und heute durch die umfangreichen Abholzungen freiliegt, wird man verleitet, den breiten und dominierenden, parallel laufenden Forstweg als bequemere Variante zu nutzen. Mein Tipp: macht es nicht! Man kommt auf dem Ursprungspfad, der zudem ausgeschildert ist, wegen des unebenen Bodens und der zahlreichen Wurzeln zwar langsamer voran, aber ein Hauch seines ursprünglichen Zustands ist immer noch spürbar und verleiht ein weitaus authentischeres Wandergefühl, als die benachbarte "Wanderautobahn" es kann.

Nach dem Überqueren der Möhne nähert man sich dem Bibertal und seinem namensgebenden Bächlein. An der Jugendherberge Rüthen knickt der Weg nach links ab, führt mitten über den Hof und dann zwei Treppen hinunter. Kurze Zeit später lässt sich am schön gelegenen Biberteich eine gepflegte Rast einlegen.

Im nächsten Wald geht es über den Kalvarienberg und dann an einem alten Kreuzweg entlang. Hier ist zum ersten Mal ein Blick auf Kallenhardt möglich. Der Pfad führt nun weiter zur Glenne hinunter, wo sie sich zusammen mit dem Wanderweg eine Unterführung unter der L 776 teilt.

Aus diesem Tal heraus wirkt das auf einer Bergkuppe liegende Kallenhardt jetzt noch beeindruckender. Vielleicht lag es aber auch am Respekt, den ich vor dem nun folgenden neuerlichen Anstieg bekam. Der führt nicht über die offene Hangwiese, sondern folgt überraschend einem absolut malerischen Heckenpfädchen.

Auf der anderen Seite des sehenswerten Ortes bleibt man zunächst auf der Hochebene, auch während man später das Abbaugebiet eines Steinbruchs umrundet und am südwestlichen Horizont der weithin sichtbare Lörmecketurm grüßt. Erst dann geht es recht steil bergab und auf die kleine Schutzhütte "Schiefer Berg" zu. Die kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um uns gegen die aufziehenden Regenfälle zu wappnen.

Ja, seit Kallenhardt war der bis dort überwiegend blaue Himmel schweren und tiefhängenden Wolken gewichen, die nun mehrere teils heftige Schauer mitbrachten. Währenddessen folgten wir ein Stück weit dem Lauf der Lörmecke, bis es zwischen Wiesen entlang auf das nächste Waldgebiet zuging.

Ein an sich schöner Pfad schlängelt sich hindurch, nur war er heute wegen seines aufgeweichten Zustandes eher schlecht als recht zu begehen. Mit dem Michaels-Kreuz passiert man dort auch eine Gedenkstätte, die an die Ermordung mehrerer russischer Zwangsarbeiter durch die SS im Jahr 1945 erinnert.

Nur wenig später kommt das riesige Gelände der Warsteiner-Brauerei in Sicht. Der Weg beginnt hier stark abzufallen, so dass man bald die Höhe des Betriebsgeländes erreicht und kurz darauf auch am Besucherzentrum vorbei kommt. Die Sauerland-Waldroute umrundet das Werk nun weitläufig an seiner nordwestlichen Seite, bevor sie (ein Stück an der Wäster entlang) dem Wanderparkplatz "Im Waldpark / Herrlichkeit" zuläuft.

Und damit sind wir nicht nur an unserem heutigen Etappenziel angekommen, sondern auch am wohl kuriosesten Punkt des gesamten Fernwanderwegs. Denn die Sauerland-Waldroute trifft genau hier aus drei verschiedenen Richtungen zusammen: Der Hauptweg aus Westen, die Nord-Route aus Ringelstein, über die wir kamen, und die Süd-Variante, die via Diemelsee nach Marsberg zurückführt und die wir uns als finales Element des gesamten Weges vorgenommen haben.

Zunächst aber werden wir, wie geplant, unseren Weg westwärts in Richtung Iserlohn fortsetzen und dabei Kurs auf das kommende Etappenziel, den Möhnesee, nehmen. Die Vorfreude ist schon riesig.

Startpunkt: Parkplatz Eichenweg, 33142 Büren (Harth-Ringelstein),
Zielpunkt: Parkplatz "Im Waldpark", Wideystraße, 59581 Warstein.