Die Emsauen zwischen Warendorf und Telgte



Sonntag,
26.02.2023

Kilometer
19,3

Höhenmeter
11

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Die Ems hatte ich zuletzt in Rheine gesehen, als Kevin und ich dort Anfang 2022 zu den Hermannshöhen aufbrachen. Bis wir den Fluss dann kurz darauf über die Soldatenbrücke überquerten und er aus unserem Sichtfeld verschwand. Bei meiner heutigen Wandertour, ein gutes Jahr später, wurde die Ems dagegen zur Hauptdarstellerin.

Schon auf der Landkarte wirkt ihr etwa 20 Kilometer langer Abschnitt zwischen Warendorf und Telgte - auch dank mehrerer Auenschutzgebiete - recht vielversprechend. Und nach meinem Aufbruch dauerte es nicht lange, bis sich dieser Eindruck bestätigte.

Bis Telgte wird die Ems mit wenigen Ausnahmen beidseitig von Wanderwegen begleitet. Instinktiv begann ich in Warendorf zunächst auf ihrer Südseite, wo mir schon bald der erste idyllisch daliegende Altarm begegnete. Auf der anderen Seite des kleinen Abstecherwegs wirkt der große Kottruper See dagegen wie ein gewaltiger Kontrast.

Zurück an der Ems, wartet nun einer der unwegsamsten, aber dafür auch urigsten Abschnitte: Auf einem schmalen Pfad, wo hin und wieder auch etwas Totholz zu durchklettern ist, geht es hier unmittelbar einer recht steil abfallenden Böschung entlang. Bald schieben sich dichte Ufergehölze ins Bild, aber dafür geht es ab hier problemlos über einen gut begehbaren Ackerrandweg weiter.

An der folgenden Brücke wird die Uferseite gewechselt. Auch hier bleibt der pfadartige Charakter der Wege zunächst erhalten. Bis man hinter einer Stromschnelle, an der sich auch eine Umtragestelle für Kajakfahrer befindet, für kurze Zeit einer kleinen Asphaltstraße folgen muss.

Schon nach wenigen Metern knickt nach links der nächste Pfad ab. Der ist (Stand heute) aber nur bedingt zu empfehlen. Obwohl er vielversprechend beginnt und mit einer (brückenlosen) Bachüberquerung auch eine kleine abenteuerliche Einlage bereit hielt, lief ich mich wenig später in wild wuchernden Dornengestrüppen hoffnungslos fest.

Es stellte sich dann als deutlich leichter heraus, mich stattdessen durchs Unterholz querfeldein zu der kleinen Asphaltstraße zurück zu schlagen. Wo dann auch schon kurz darauf ein Wegzeichen offiziell wieder zur Ems weist.

Westlich der Einener Straße (L 548) setzt sich der Weg über einen Naturlehrpfad fort. Auch lässt sich hier ein alter, aus Fachwerk errichteter Schafstall bewundern.

An einem kleinen Aussichtstürmchen angekommen, muss man sich entscheiden, auf welcher Uferseite man seinen Weg fortsetzen will, denn für die nächsten sieben Kilometer wird es keine Brücke mehr geben. Wegen des augenscheinlich ausgeprägteren Pfad-Charakters entschied ich mich, auf der nördlichen Seite zu bleiben. Das bietet auch den Vorteil, an gleich mehreren alten Mäandern vorbei zu kommen, aus denen idyllische kleine Stillgewässer geworden sind.

Bis Telgte verliert man die Ems nun nicht mehr aus den Augen. Hier empfiehlt sich dann bei nächster Gelegenheit auch wieder der Seitenwechsel, da man so bequem in den Emsauenpark gelangt.

Von hier aus ist es dann nur noch ein Steinwurf bis in die Altstadt, und auch der Bahnhof lässt sich in wenigen Minuten erreichen. Die hier verkehrende RB 67 braucht knapp 20 Minuten für die Rückfahrt nach Warendorf.

 

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