Am offiziell letzten Winterwochenende stand ein niederrheinischer Wander-Doppelpack auf meinem Programm. Hierfür hatte ich eine ursprünglich auf 27 km angelegte Tour, die mich von Neersen nach Kaarst und wieder zurück führen sollte, in zwei kleinere Etappen umgewandelt.
So startete ich heute mit dem ersten Teil im Naturschutzgebiet "Neersener Bruch". 'Eine gute Wahl' dachte ich gleich zu Beginn, denn wieder mal hatte ich das Glück, einen wunderschönen Sonnenaufgang zu erleben.
Dort, wo man wenig später das westliche Ende des Nordkanals passiert, ist er eigentlich nur ein unansehnlicher, morastiger Tümpel. Ursprünglich von Napoleon als Wasserstraße zwischen dem Seehafen Antwerpen, der Maas und dem Rhein geplant, ist in Deutschland nur dieses kleine Teilstück zwischen Neersen und Neuss realisiert worden.
Anstatt der parallel verlaufenden, aber unattraktiven Asphaltstraße nachzuwandern, wählte ich mit dem Schlammpfad am Eschetgraben entlang die abenteuerlichere Variante. Denn hier ist wasserdichtes Schuhwerk derzeit ein Muss. Allerdings bekommt das Wanderherz dafür auch ein unvergessliches und auch einsames Wegstück geboten.
Anschließend geht es für zwei Kilometer den schnurgeraden "Büttgerwald" entlang, bis aus dem teils asphaltierten Weg plötzlich ein Naturpfad wird, der direkt in das Naturschutzgebiet des "Pferdsbroichs" hineinführt.
Am gleichnamigen See angekommen, hatte ich meinen für heute anvisierten östlichsten Punkt erreicht, und so machte mich auf den etwas weiter nördlich verlaufenden Rückweg. Hier passiert man - nach erneuter Überquerung des Nordkanals - bald einen idyllischen Natursee, aber oft drängt sich auch die nahe A 52 als unschöne Geräuschkulisse auf.
So sollte man auf dem "Pappeldyk" bei der ersten Gelegenheit rechts abbiegen und stattdessen der kleinen "Cloer" folgen. So erreichte ich, an unzähligen Kopfweiden vorbei, nach ca. 13 km wieder meinen Parkplatz.
Apropos: Da sich der in Openstreetmap als Wanderparkplatz ausgewiesene Ort im Neersener Bruch als reiner Holzabladeplatz entpuppte, parkte ich stattdessen in einem verkehrsberuhigten Wohngebiet im nahegelegenen Willicher Ortsteil Knickelsdorf. Da man hier aber nur mit viel Glück freie Parkmöglichkeiten findet, empfehle ich stattdessen den P&R-Platz an der Korschenbroicher Straße in Willich (gleich nördlich der Autobahnauffahrt "Schiefbahn"). Von dort aus kann diese Route ebenfalls exakt nachgewandert werden.
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