Ein wundervoller Wandertag, und doch hatte ich gleich zu Beginn improvisieren müssen. Nachdem ich es jahrzehntelang nicht anders kannte, dass Wirtschaftswege von Fußgängern und Radfahrern stets frei genutzt werden können, war heute schon der erste von ihnen gesperrt. Ja, selbst für Wanderer. Das zwang mich, kaum dass ich gestartet war, schon zu einem zwei Kilometer langen Umweg. Blöd und nicht nachvollziehbar, aber man muss es halt akzeptieren.
So führte mich das erste Stück am Dortmund-Ems-Kanal entlang, bevor ich nach einer Dreiviertelstunde wieder auf meine vorgesehene Route kam und in die Davert hineinwandern konnte. Hierbei handelt es sich um ein 2220 Hektar großes Naturschutzgebiet, das sich über Münster, Warendorf und Coesfeld erstreckt.
Charakteristisch für die Davert ist der stete Wechsel von Wäldern, Wiesen und Mooren. Einige Bereiche sind sogar bis in den Sommer hinein versumpft. Neben breiten Wanderwegen und schmalen, fast zugewachsenen Pfaden geht es auch wiederholt über asphaltierte, aber durchweg ruhige Wirtschaftswege. Nur ein Mal muss man für ein kleines Stück einer unschönen Kreisstraße folgen, weil es hier keine Alternative dazu gibt, die A1 zu überqueren. Entsprechend abwechslungsreich ist diese 25-km-Tour, die sich in ca. 6 Stunden bewältigen lässt.
Auch ranken sich düstere Sagen um die Davert. So kann es alten Legenden nach passieren, dass plötzlich das kleine "Hohomännchen" auftaucht, auf dem Weg herumspringt und jeden Wanderer in die Irre führen will. Oder die beiden herumspukenden alten Jungfrauen, welche in Wahrheit Hexen sind und ein Bund mit dem Teufel geschlossen haben. Glücklicherweise ist mir aber niemand dieser fragwürdigen Gestalten begegnet.
Zum Abschluss gönnte ich mir noch einen Abstecher durch das Venner Moor. Ein kleiner Umweg, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Unmittelbar daneben befindet sich an der Venner Straße auch der große Wanderparkplatz.
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