Mit gerade einmal 10 Kilometern hätte dies eigentlich eine Wanderung der gemütlichen Kategorie werden sollen. Dabei spielten weniger die Höhenmeter eine Rolle, die durchaus eingeplant waren, sondern vielmehr teils sehr abenteuerliche Pfade, die plötzlich im Nichts endeten. Aber der Reihe nach.
Wenn man in Hemer die Friedensstraße hinauffährt, gelangt man zum Waldfriedhof, wo man kostenlos parken und diese Wanderung starten kann. Spannend wird es, nachdem man zu Beginn das kleine Wohngebiet hinter sich gelassen hat. Denn plötzlich zweigt von einem gut begehbaren Wanderweg links ein kleiner wurzelreicher Pfad namens "Hangman-Trail" ab und führt den Steilhang hinauf.
So hat man schon bald eine Höhe erreicht, von der aus sich schöne Weitsichten bieten. Man tut gut daran, unbeirrt dem schönen schmalen Trail weiter zu folgen, auch wenn sich zeitweise ein parallel verlaufender breiter Wanderweg als Alternative aufdrängt.
So kommt man bereits nach 4 Kilometern an den südlichsten Punkt dieser Route und damit auch zur "Wolfskuhle". Wer diesem Track ab hier weiter folgen will, sollte aber wissen, auf was er sich einlässt. Denn aufgrund umfangreicher Holzfällungen und eingesetztem Wildwuchs ist der ursprüngliche, etwa einen Kilometer lange Pfad durch die "Wolfskuhle" nicht mehr erkennbar. Man muss sich hier einzig und allein auf sein GPS verlassen, das man auf dieser Tour unbedingt dabei haben sollte.
Hat man auf der anderen Seite wieder den Weg gefunden, ist es nicht mehr weit bis auf den 434 Meter hohen Ronsberg, von dem aus es nun wieder in nördliche Richtung zurückgeht. Und hier wartet schon das zweite Abenteuer. Denn auch dieser Pfad wird mit der Zeit immer unwegsamer und verliert sich irgendwann komplett im Unterholz.
Ich versuchte noch eine Weile in meine beabsichtigte Richtung vorzudringen, aber die Bäume und auch zunehmend dorniges Gestrüpp standen immer dichter. So kam ich schließlich doch schweren Herzens zu der Erkenntnis, dass es besser wäre, ein Stück zurückzugehen und eine alternative Route zu suchen.
Über einen extrem steilen Abhang gelangte ich dann auch tatsächlich wieder auf einen breiten Wanderweg, der ein deutlich besseres Vorankommen zuließ. So ging es zunächst talwärts weiter und dann aber auch wieder bergauf.
Ohne weitere Probleme erreichte ich so wieder die ersten Häuser von Hemer. Und hätte dabei fast das versteckte Pfädchen verpasst, das plötzlich erneut links einen Wiesenhang hinaufführte. Wer sich vor Brennesseln nicht fürchtet, sollte auf jeden Fall diese Variante wählen. Man vermeidet einen mutmaßlich unattraktiveren Umweg durch den Ort und kommt so fast automatisch zum Waldfriedhof zurück, durch den man wieder zum Ausgangspunkt gelangt.
Eine nicht allzu lange, aber unerwartet abenteuerliche Route im Märkischen Sauerland.
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