Nachdem ich im letzten Beitrag über die positive Entwicklung des Katernberger Bachs in Essen berichtete, kann ich gleich heute mit einer vergleichbaren Erfolgsgeschichte aus Dortmund nachlegen. Denn ein weiteres gutes Beispiel für eine gelungene Renaturierung ist der Dellwiger Bach in Lütgendortmund.
Nachdem der Dellwiger Bach und der Katzbach zwischen 1982 und 1986 wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt und das röhricht- und schilfreiche Bachtal mit seinen altholzreichen Mischwäldern aus Buchen und Eichen zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, konnte sich hier für Mäusebussard, Waldkauz, Feuersalamander, Teichmolch, der seltenen Waldeidechse und vielen anderen bedrohten Arten ein bedeutender Brut- und Lebensraum entwickeln.
Aber da das Bachtal wie fast alle grünen Oasen des Ruhrgebiets fast gänzlich von dichter Besiedlung umschlossen ist, blieb es nicht aus, dass die Wildtiere immer wieder durch freilaufende Hunde verantwortungsloser Gassigeher gestört wurden. Daher sind inzwischen, um die Artenentwicklung nicht zu gefährden, viele Wege in unmittelbarer Bachnähe selbst für Wanderer gesperrt. Das überraschte uns heute, so dass wir unsere ursprünglich geplante Route anpassen mussten.
Dennoch lohnt sich diese zwangsläufig abgespeckte 6-Kilometer-Runde absolut. Von der Zeche Zollern aus führt sie zunächst über breite Feld- und Waldwege. Aber die über kleine Trampelpfade verlaufende Umrundung des urigen Weihers im Dellwiger Wald sollte man sich nicht entgehen lassen.
Anschließend gelangt man über den Hauptweg weiter bis Haus Dellwig. Dort traten wir dann den Rückweg an, und der wurde zu einer sehr spannenden Sache. Unmittelbar hinter einer Kleingartenkolonie wartete nämlich zunächst ein abenteuerlicher kleiner Waldpfad auf uns, dem wir südlich des Bahndamms entlang folgten.
Schließlich stiegen wir die Böschung hoch und überquerten die Gleise. Da es an dieser Stelle zwar einen ausgetretenen Pfad, aber keinen gesicherten Bahnübergang gibt, muss ich natürlich offiziell von dieser Variante abraten. Alternativ (wenn auch mit einem kleinen Umweg) kommt man auch durch den nördlich gelegenen Volksgarten Bövinghausen und über den gleichnamigen Bahnhof auf die andere Seite.
Nördlich des Bahngleises standen wir dann unvermittelt auf der Halde Zollern, die durch das Abraummaterial der nur wenige hundert Meter entfernten gleichnamigen Zeche entstand und aus der inzwischen ein geradezu urwaldartiger Birkenwald geworden ist. Lange Zeit floss der Dellwiger Bach verrohrt unter ihr hindurch. Als schließlich auch er im Zuge der beginnenden Renaturierung freigelegt wurde, führte dies zu einem etwa 20 Meter tiefen Einschnitt in der Halde, der sich über die im Pfad angelegten Stufen aber gut bewältigen lässt.
Nach diesem unerwartet spannenden Finale kamen wir wieder zurück zum Ausgangspunkt. Parkmöglichkeiten gibt es auf der Rhader Straße vor der Zeche Zollern, oder man reist per Bahn bis Dortmund-Bövinghausen an.
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