Die Haard (82) Im Rausch der Sinne



Samstag,
25.06.2022

Kilometer
19,4

Höhenmeter
98

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Die Haard ist und bleibt Erholung pur - selbst an meinem 82. Besuch. Und auch wenn ich inzwischen die meisten ihrer Wege, Pfade und verwunschenen Orte längst kenne und sich kaum mehr Neues über meinen Lieblingswald berichten lässt - Schwärmen geht doch immer. 

Denn die Haard begeistert mich stets aufs Neue, und auch diese Runde war ein Genuss für alle Sinne: Das leuchtende Grün, die zwitschernden Vögel, der duftende Harz. Der kitzelnde Farn an den Beinen und der Wind auf der Haut.

Wenn er heute die Äste über mir bewegte, fielen hin und wieder Wassertropfen, die von den gestrigen Regenfällen noch im Blätterdach festsaßen, auf mich herunter. Und alles was bedrückt, ist in solchen Momenten weit, weit weg.

Um 6:30 Uhr startete ich am Parkplatz "Römerweg". Schon da waren es fast 20 Grad, und so reichte mal wieder kleines Gepäck. Einen GPX-Track hatte ich zwar vorbereitet, aber ich hielt mich schon bald nicht mehr dran. Vielmehr wanderte ich diesmal lieber spontan meiner Nase nach.

Der Kiebitzberg war mein erster Anlaufpunkt. Dann wechselte ich auf die andere Seite der Recklinghäuser Straße und hielt kurzentschlossen auf den Rennberg und seinem Aussichtsturm zu. Wie viele schöne Augenblicke hast du hier und auf dem Farnberg schon erlebt? fragte ich mich, als ich oben stand. Zu allen Jahreszeiten, aber besonders immer dann, wenn die Sonne aufging und das Dunkel der Nacht vertrieb. Und ich fühlte, dass es gut und richtig war, heute noch mal hier zu sein.

So hatte ich plötzlich das Bedürfnis, auch das "Brinksknapp" anzulaufen und machte mich schließlich auf den Weiterweg. Zwischen den Hügelrücken hinunter, die den Halterner Weg vom Flaesheimer Meilerweg trennten, und dann am Schwarzen Berg vorbei, gelangte ich zu meinem Lieblingsplatz. Auch hier verweilte ich in all den Jahren immer wieder gern.

Für meinen Rückweg zum Parkplatz wählte ich den schmalen Waldstreifen zwischen Gleise und Autobahn im westlichsten Teil der Haard, der nur wenige Zugänge hat und man deshalb dort kaum auf andere Wanderer trifft.

Hinter dem "Hassel" galt es dann noch einen ziemlich zugewachsenen Brennesselpfad zu überwinden, bevor ich über teilweise freies Feld, das mir schöne Blicke zurück auf den Wald bot, wieder zum Ausgangspunkt am nördlichen Ende des Römerwegs gelangte.

Nach drei Urlaubswochen in Bayern und einer vierten daheim, ist mir mit dieser schönen Tour ein krönender Abschluss dieser wunderbaren und unbeschwerten Zeit gelungen.