Die Inzeller Waldrunde: Pommern & Adlgaß, Schneewinkel & Einsiedl



Montag,
13.06.2022

Kilometer
6,4

Höhenmeter
154

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Da will man mal kurz eine kleine Runde um die Ecke drehen, und schon wird ein wahres Abenteuer draus. Am Ende kapitulierte sogar meine Regenjacke vor den Wassermassen, die vom Himmel kamen. Aber der Reihe nach.

Vom Garten unserer Urlaubsgastgeber in Inzell führte ein privater Wiesenweg direkt in den Wald hoch, wo man auf einen regulären Wanderweg trifft. Nach den morgendlichen  Regenschauern sah es plötzlich besser aus, also zog ich über diese Route los, um die nähere Umgebung zu erkunden. 

Der erste kleine Waldpfad, den ich als Abkürzung zur Adlgasser Straße nahm, erwies sich als Schlammpiste, kaum dass ich ihn betreten hatte. Da war es ein klarer Vorteil, zumindest das T-Shirt schon vorher ausgezogen zu haben. 

Auf der anderen Straßenseite wurde es dann richtig spannend, denn der auf "Openstreetmap" eingezeichnete Weg existierte schlicht und ergreifend nicht. Stattdessen nahm ich etwas wahr, was vielleicht vor Jahren noch ein Weg hätte gewesen sein können. Jetzt plätscherte dort ein kleines Bächlein herunter, aber es war die einzig realistische Alternative, die, außer umzudrehen, für mich in Frage kam.

Also nahm ich den Pfad, aber je weiter ich mich vorarbeitete, um so unwegsamer wurde er. Mehrfach spielte ich mit dem Gedanken, umzukehren, aber letztlich widerstand ich dem Schweinehund. Immerhin zeigte mir die Karte, dass ich mich einem anderen, deutlich größeren Weg näherte. Das zog mich weiter, und tatsächlich erreichte ich ihn. 

Der Wald lichtete sich bald, und als ich, umgeben von einer Wiese, Schneewinkel passierte, setzte der Platzregen ein. Gut, dass ich eine Regenjacke im Rucksack hatte, dachte ich da noch. Eine Minute später war klar, dass auch die nichts mehr bringen würde. Das Wasser lief außen und innen an der Regenjacke herab, ich hatte es in den Taschen, und es stand in den Schuhen. 

Auf meiner Karte suchte ich eine Abkürzung zur Ferienwohnung zurück und wurde fündig, indem ich über eine eingezäunte Weide ging. Aber selbst die Kühe darauf hatten sich schon einen überdachten Unterschlupf gesucht und blickten mich nur gleichgültig  an. 

So passierte ich Einsiedl, das aus zwei Häusern und einer dem Heiligen Nikolaus geweihten Kirche besteht. Anschließend kam ich über einen zunächst asphaltierten, später unbefestigten Wirtschaftsweg zu unserer Unterkunft zurück. Das "Trockenlegen" war dann ein Kapitel für sich :-)