Start- und Zielpunkt
Wanderparkplatz "Kökelsumer Heide"
Hullerner Straße
59399 Olfen
Durch das traumhafte Herbstwetter angetrieben, realisierte ich heute im Naturpark Hohe Mark den letzten noch ausstehenden "LandStreifer". Doch im Gegensatz zu den anderen elf Rundwegen dieser Serie, die ich bereits im Winter 2023/2024 abgewandert bin, fällt die jetzige Tour gleich in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen.
Zunächst mit ihrer vergleichsweise beachtlichen Länge von 27 Kilometern. Während sich so zumindest schon mal das geheimnisvolle Pluszeichen in ihrem Namen erklären lässt, fällt gleichzeitig auf, dass ein Großteil ihrer Strecke mit den Routen des "Hohe Mark Steigs" und des LandStreifers "Zwischen Stever und Lippe" identisch ist. Zumindest für Kenner dieser letzteren Wanderwege dürfte sie potentiell also wenig Neues zu bieten haben. Doch als eigentliches Manko empfand ich, dass ausgerechnet dem mit Abstand längsten aller "LandStreifer" vor Ort jegliche Ausschilderung fehlt.
Trotzdem - die Runde lohnt sich! Erstens, weil heutzutage jeder Wanderer die zumindest einfachsten Grundlagen digitaler Navigation beherrschen sollte (den GPX-Track gibt es ja immerhin). Und - zweitens - weil die Tour mit ihrem vergleichsweise hohem Leistungsanspruch dem nun auf ein volles Dutzend angewachsenen LandStreifer-Ensemble zweifellos seine verdiente Krone aufsetzt.
Obwohl sich der offizielle Startpunkt eigentlich am Naturparkhaus Steveraue befindet, hatte das wegen der bereits geendeten 2024-er Saison geschlossen. Das wusste ich glücklicherweise schon vorher und zog stattdessen am Wanderparkplatz "Kökelsumer Heide" los. Damit schenkte ich mir auch den Zuweg über die K8, was die Strecke um etwa zwei Kilometer reduziert.
In meinem Fall waren es also kleine Waldpfade, die diesen tollen Wandertag einleiteten. Die führen dann vorübergehend auch oberhalb des Steilhangs an den Lippeauen vorbei. Nach der Ortsdurchquerung von Ahsen erwartete mich der Wesel-Datteln-Kanal, dem man nun zunächst bis zur Ahsener Schleuse folgt.
Dort wechselte ich auf die nördliche Kanalseite und wanderte unter herbstlich leuchtenden Baumkronen auf Haus Vogelsang zu - und damit in das Naturschutzgebiet der Lippeauen hinein. Ein lohnenswerter Bogen, bevor es anschließend auf dem "Buschkamp" auch schon wieder in Richtung Kanal zurück geht.
Nach drei Kilometern passiert man die Dattelner Schleuse und das "Dattelner Meer", wo sich der Wesel-Datteln-Kanal mit dem Dortmund-Ems-Kanal trifft. Die Wanderroute selbst wendet sich hier der "Alten Fahrt" zu: einem stillgelegten Kanalabschnitt, der so zur Heimat vieler Wasservögel wurde.
Dieses urige Gewässer weicht dem Wanderer nun für vier Kilometer nicht von der Seite. Bis man den Ortsrand von Olfen erreicht, wo die Route in einen Park wechselt, der Wall als frühere Kanaleinfassung aber vorerst erhalten bleibt.
Schließlich verlässt man die Anhöhe doch, um dem Ortsrand zu folgen und an einem jüdischen Friedhof vorbei die Steverauen zu erreichen. Hier konnte ich selbst heute, auch ohne Hilfe des erhöhten Aussichtspunkts, ein Storchenpaar beobachten.
Am Naturfreibad Olfen, wo die letzte "Hohe Mark Steig"-Etappe ursprünglich endete, scheint diese nun um etwa einen Kilometer bis zum Naturparkhaus Steveraue verlängert worden zu sein. Aber das, dachte ich, sehe ich mir zu einem späteren Zeitpunkt an.
Hinter einer schönen Storchenskulptur wechselte ich auf den asphaltierten "Alten Postweg". Während man hier (vor allem bei gutem Wetter wie heute) von zahllosen Radfahrern überholt wird, ist dieser meist geradeaus führende Abschnitt zumindest für Wanderer etwas eintönig.
Rechtzeitig vor dem Ziel aber wurde ich dann doch noch mit einer unbefestigten und dazu noch sehr schönen Waldpassage verwöhnt, die diese durchaus anspruchsvolle LandStreifer-Runde ausklingen lässt.
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