Der Kupferdreher Rundweg



Donnerstag,
15.08.2024

Kilometer
21,6

Höhenmeter
↑ 466 / ↓ 450

Bewertung: 3 Sterne
1 Stimme

Start- und Zielpunkt

S-Bahnhof
Essen-Kupferdreh


Es war wieder Zeit geworden für eine Wanderrunde durch meine unmittelbare Heimat. Hierfür wählte ich den "Kupferdreher Rundweg", der sich mit einer Länge von 21 Kilometern um jenen südlichen Essener Stadtteil zieht. Und da man sich hier zugleich an der Nahtstelle zum Bergischen Land bewegt, konnte ich mir sowohl eines attraktiven Geländes als auch einer sportlichen Anzahl von Höhenmetern sicher sein. 

Nach nur wenigen Schritten stieß ich erstmals auf das eingekreiste "K", das als Wegelogo weitestgehend zuverlässig durch die heutige Runde führt. Aber auch das Zeichen des "Bergischen Wegs" tauchte auf und brachte damit gleich zu Beginn in mir die Erinnerung an einen wunderbaren Fernwanderweg zurück, der nun sogar zu Deutschlands schönstem Mehrtageswanderweg des Jahres 2024 gewählt worden ist.

Beide Wege folgen zunächst dem Ufer des Baldeneysees, und nachdem der Bergische Weg als erster davon abknickt, wendet sich der Kupferdreher Rundweg etwas später ebenfalls in die hügelige Hammer Mark hinauf. Nach einer Weile, an einem Waldsaum, gesellt sich der Bergische Weg vorübergehend noch mal dazu, bevor sich die Routen in Höhe der Ludscheidtstraße dann aber endgültig trennten.

So ging es heute an dieser Stelle nach links und kurz darauf noch einmal, um genau an der Stadtteilgrenze zwischen Kupferdreh und Fischlaken zurück in den Wald zu gelangen.

Das Verhältnis zwischen kleinen Waldpfaden und Asphaltwegen hält sich in etwa die Waage, und doch war der Weg deutlich schöner und abwechslungsreicher, als ich ihn mir anfangs vorgestellt hatte. Denn auch wenn ich ansonsten kein wirklicher Freund befestigter Wege bin, wirkten sich letztere diesmal kaum negativ auf den Gesamteindruck aus.

Was aber konstant bleibt, ist das überraschend intensive Auf und Ab. So sollte man die Höhenmeter dieser Tour keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Selbst jemand, der wie ich gerade erst den Rheinsteig zu Ende gebracht hat und nun leichtfertig denken könnte: "Pah... den Kupferdreher Weg machst du mit links", wird irgendwann die Hände in die Hüften stemmen und einsehen, dass er mit dieser Einschätzung grundlegend daneben liegt.

Im weiteren Verlauf wurde ich über Wiesenwege auf die andere Seite der A 44 geleitet. Und dies ist dann auch der einzige Bereich, wo man vom Essener Gebiet nach Velbert, und damit in den Kreis Mettmann wechselt. Was aber völlig nebensächlich ist angesichts des nächsten Waldpfades, der schon bald rechts ab führt und sich, bevor er das Asbachtal erreicht, zu einem richtig spektakulären Trail entwickelt. Und nicht weniger steil geht es dann auch wieder heraus. 

Die Überquerung des kleinen Eickelbachs dagegen gestaltet sich spielend, und für eine Weile folgt der Weg gemütlich seinem plätschernden Lauf. In Sicherheit wiegen sollte man sich aber nicht. Denn nach einer weiteren Asphaltpassage führt der nächste Pfad plötzlich wieder scharf links den Hang hinauf. Der ist zu dieser Jahreszeit mächtig zugewachsen und kaum zu erkennen, weshalb auch das unebene Bodenprofil zu Fehltritten verleitet. Also: erhöhte Vorsicht an dieser Stelle.

Auf der Singscheider Höhe wartet dann wie zur Belohnung wieder ein Weitblick in die Hügellandschaft, bevor ein weiterer Wechsel aus Waldpfaden und Asphaltwegen ins Deilbachtal hinunter leitet. Über die Hundebrücke geht es auf die andere Seite des Deilbachs und der Bahngleise. 

Der nächste Anstieg lässt nicht lange auf sich warten und führt unmittelbar am historischen Kaminsockel der ehemaligen Zeche "Viktoria" vorbei. Bis zum Scheitel der Anhöhe sind es aber noch ein paar anstrengende Schritte. Hier, auf der "Deile", wo auch der Byfanger Wasserturm in Sichtweite gerät, hat man es aber geschafft. 

Kurz, bevor die Stadtgrenze von Hattingen erreicht ist, wendet sich der Weg nach links und leitet langsam aber sicher den Abstieg nach Kupferdreh ein. Und auch hierbei lassen sich ein letztes Mal schöne Waldabschnitte genießen. Den Abschluss der Runde bilden die  (zunächst) noch ruhigen Wohngebiete von Kupferdreh, bevor mit dem näherkommenden Marktplatz auch das Menschengewimmel wieder zunimmt. 

Den "Kupferdreher Rundweg" empfand ich als eine schöne und sehenswerte Route, die das inzwischen ohnehin schon beachtliche Angebot an Essener Wanderwegen um eine weitere, anspruchsvolle Tour bereichert. 


Das Hardenberg-Ufer am Baldeneysee

Die Gleise der Hespertalbahn

Die Sonne kämpft sich durch die Wolken

In der Hammer Mark

Ein Schild der alten Garnitur :-)

Passage an der A 44

Der Weg entwickelt sich recht spannend.

Die Hundebrücke über den Deilbach

Kaminsockel der ehemaligen Zeche "Viktoria"

Rechts der Byfanger Wasserturm

Angekommen in den Wohngebieten von Kupferdreh

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