Start- und Zielpunkt
Wanderparkplatz "Hagenwiese"
Hagenwiese 40
46348 Raesfeld
"Selbst wenn die graue Trübseligkeit eines wolkenverhangenen Himmels alle Farben zum Verblassen bringt, dann leuchten noch die roten Klinker von Raesfeld."
So beschreibt Heinz Knust in seinem 1936 entstandenen und fast schon lyrisch anmutenden "Beitrag zur westfälischen Geschichte" die Münsterländische Heimat Alexanders II von Velen (1599 - 1675). Und dieser dürfte Zeit seines Lebens kaum damit gerechnet haben, dass er - knapp 350 Jahre nach seinem Tod - zum Namensgeber einer Wanderroute wird, die heute zu großen Teilen durch den von ihm selbst angelegten "Tiergarten" verläuft.
Doch bis es soweit kam, hatte er - zwangsläufig - ganz andere Dinge im Kopf. Denn der Dreißigjährige Krieg, bei dessen Ausbruch Alexander gerade mal 19 Jahre alt war, verhalf ihm zu einer unvorhergesehenen, aber äußerst erfolgreichen Militärkarriere, in der er es bis zum Kaiserlichen Feldmarschall brachte.
Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1630 dann die Burg Raesfeld und ließ sie nach Kriegsende zu einem Residenzschloss erweitern. Dabei entstanden gleichzeitig auch großzügige Parkanlagen - und jener besagte Tiergarten, in dem er Wildschweine, Rehe und Hirsche hielt. Ursprünglich war das Terrain von 50.000 Eichenpfählen umgeben, die in einen Palisadenwall eingegraben waren. Einzelne von ihnen sind bis heute erhalten geblieben und vom Weg aus zu sehen.
Es schwebt also ein Hauch von Geschichte mit auf dieser sieben Kilometer langen "LandStreifer"-Runde, auch wenn es keine Garantie dafür gibt, tatsächlich Wildtieren zu begegnen. Am besten startet man am Naturparkhaus, wo sich mehrere Parkplätze befinden und auch das Schloss Raesfeld in Sichtweite liegt. Dann geht es waldreich in Richtung Wellbrockquelle, durch "Henekens Busch" und schließlich eine Weile an seinem südlichen Waldsaum entlang.
Das Betreten und Verlassen des Tiergartens ist immer leicht zu erkennen, denn jedes Mal werden entsprechende Holzgatter passiert. An den Ruinen einer alten Wassermühle und einer Aussichtsplattform entlang setzt sich die Route fort, bis man das gewässerreiche Gebiet des Ottoteichs, des "Langen Teichs" und des Weinbergteichs erreicht - und so schließlich wieder zum Ausgangspunkt bei Schloss Raesfeld zurückkehrt. Für eine abschließende Stärkung kann ich die gegenüber dem Schloss und unmittelbar am Weg liegende "Freiheit24" empfehlen.
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