Die Sauerland-Waldroute (1) Über die Plackweghöhe ins Ruhrtal



Sonntag,
01.10.2023

Kilometer
21,1

Höhenmeter
↑ 426 / ↓ 485

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Nachdem unser Hermannshöhen-Abenteuer auf dem Eresberg in Marsberg sein epochales Ende gefunden hatte, hielten wir es nur für konsequent, die seinerzeit als Folgeprojekt anstehende "Sauerland-Waldroute" genau hier starten zu lassen. So zogen wir die Etappen 5 bis 11 vor und schlossen die "Nordroute" und den "Hauptweg" als erstes ab.

Was jetzt noch fehlt, sind die Etappen 1 bis 4 der "Südroute" - von Warstein nach Marsberg zurück. Und auch dieser Teil lässt Großes erwarten - der heutige 21 km lange Auftakt bis Bestwig jedenfalls lieferte schon mal einen richtig tollen Vorgeschmack.

Gleich zu Beginn ist man aber geneigt, in die falsche Richtung zu laufen. Denn der Start der Südroute stellt sich (statt des dominierenden Schotterwegs) als ein kleiner unscheinbarer Trampelpfad heraus, der sofort unauffällig vom Hauptweg abknickt und sich hangaufwärts dem rasch beginnenden Wald entgegenschlängelt.

Bald beginnen sich Pfade und Hauptwege abzuwechseln, während der Anstieg bis auf kurze Unterbrechungen fortschreitet. Nach der Hubertusquelle nimmt die Sauerland-Waldroute wenig später auch einen "Alleepfad der Jahresbäume" mit, der sich durch das schöne Hochmoor "Moosbruch" windet. Was dagegen traurig stimmt, sind die unfassbar großen Flächen, die in dieser Gegend dem Kahlschlag zum Opfer gefallen sind. Das wird besonders an einem früher so märchenhaft wirkenden Ort wie dem "Kapellenplatz" deutlich, zumal wenn man ihn noch aus Zeiten des einstigen Waldreichtums kennt. Den Lörmecketurm aber lohnt es sich nach wie vor zu besteigen, denn die Aussicht oberhalb seiner 204 Stufen ist und bleibt phänomenal. 

Von diesem höchsten Punkt der heutigen Tour führen die nächsten fünf Kilometer nun kontinuierlich zum tiefsten - und der befindet sich im Tal des Gebkebachs. Über eine kleine Holzbrücke geht es über das plätschernde Gewässer. Unterwegs lädt dann noch - mit einer schönen Aussicht auf Eversberg - eine originelle Riesenbank zum Verweilen ein. Und auch die vielen kleinen Trampelpfade erfreuen immer wieder, die, mit Moos überwachsen und teils kaum erkennbar, nur wenige Meter neben den breiten Forststraßen herlaufen und zu den Highlights dieses Wanderwegs gehören.

Hinter dem Gebkebach setzt der zweite große Anstieg ein und führt auf den 529 Meter hohen Sengenberg. Die durchaus anstrengende Passage wird aber immer wieder durch schöne Panoramablicke versüßt. Oben angekommen, schließt sich fast nahtlos der finale Teil nach Bestwig an. Entspannend und gemütlich führt er bergab, bietet dafür aber nicht mehr so viele Fernsichten. Ein Mal ändert sich das noch, wenn man oberhalb der A 46 aus dem Wald tritt und der Blick bis zum Horizont, und damit auch zur riesigen Brücke frei wird, die am Ende der Autobahn das weite Tal der Schormecke und Bermecke überspannt.

Es dauert nicht lange, bis der unangenehme Verkehrslärm vom sich nahenden Plätschern der Ruhr abgelöst wird. Und die bleibt nun unsere Hauptdarstellerin, bis der Weg ihre Flussseite wechselt und kurz darauf Bestwig erreicht.

Startpunkt: Parkplatz "Im Waldpark", Wideystraße, 59581 Warstein,
Zielpunkt: Am Alten Güterbahnhof (P&R-Parkplatz), 59909 Bestwig.