Wouw, was war das für ein grandioser Tag! Acht Wochen schon waren seit dem letzten Besuch in meiner geliebten Haard vergangen. Heute sollte es endlich wieder soweit sein. Und mit was für einer Route!
Ja, eine große Rundtour, die alle Facetten und Gegensätze der Haard vereinigte und meine Lieblingsorte, von denen es dort einige gibt, miteinander verband. Das sollten nicht nur jede Menge Kilometer werden, auch für zahlreiche Fotos wollte ich mir diesmal deutlich mehr Zeit nehmen als sonst.
Um 7:45 Uhr startete ich vom Parkplatz "Mutter Wehner", am südlichen Rand der Haard. Das Wetter war perfekt, so dass ich trotz der anfänglichen 15 Grad nicht mal ein T-Shirt mitnahm. Ich wanderte im Uhrzeigersinn, also erst einmal nach Nordwesten. So kam ich nach 4 Kilometern an meine erste Station, dem Brinksknapp-Weiher im gleichnamigen Naturschutzgebiet.
Von hier aus wanderte ich zunächst in nordöstliche, dann in nördliche Richtung weiter, bis ich nach weiteren sechs Kilometern ins Herzogstal gelangte. Einer riesigen und tiefliegenden Feld- und Wiesenfläche, während sich rechts und links davon der ansonsten hügelige Wald erhebt.
Über einen steilen Pfad erreicht man von hier aus schon bald den Finkenberg, und nur tausend Meter später den Rennberg mit seinem Aussichtsturm. Den bestieg ich diesmal aber nicht, weil ich wusste, welche konditionelle Herausforderung das heute noch für mich würde.
Nun führte ein schmaler Pfad in östliche Richtung hinunter zum Flaesheimer Meilerweg. Den überquerte ich jedoch nur, um auf der anderen Seite gleich wieder den Anstieg in Richtung Dachsberg in Angriff zu nehmen. Komplett erklomm ich ihn aber nicht, sondern schlug stattdessen den Weg an "Försters Hügelgrab" entlang zu einer nahegelegenen Schutzhütte ein. Die eignete sich, zumal nach 15 Kilometern fast genau zur Mitte der Tour, wunderbar für eine ausgiebige Rast.
Auf dem Weiterweg passierte ich das Flaesheimer Baggerloch, auf das ich dank eines offen stehenden Tores heute einen genaueren und seltenen Blick werfen konnte. Dann näherte ich mich auch schon dem östlichsten Punkt der Route und damit der Ahsener Allee und meiner Birke, dessen Baumpate ich bin.
An den alten Ahsener Fischteichen wurde es dann spannend. Denn ein ursprünglich über einen Wall verlaufender Wanderpfad war Ende 2016 gesperrt worden. Nun führte ein neuer Weg nördlich parallel daran vorbei. Nah genug um zu sehen, dass der alte alleehafte Pfad inzwischen hoffnungslos zugewachsen war. Schon letzten Sommer, als ich ihn zum letzten Mal gegangen bin, hatte ich dort mit unzähligen Brennesseln zu kämpfen gehabt.
Die nächsten 5 Kilometer führten mich wieder in südwestliche Richtung. Nicht nur bis auf den Farnberg und seinem weiteren Aussichtsturm, sondern kurz darauf auch zum Stollenmundloch und der "Barbarakapelle".
Nun folgte noch ein ziemlich kräftezehrender Anstieg auf den höchsten Punkt der ganzen Tour hinauf, dem 157 Meter hohen Stimberg. Der anschließende Weg führte dann in zahlreichen Windungen wieder hinab bis zu meinem südlichsten Punkt am Haardgrenzweg, der das Waldgebiet von Oer-Erkenschwick trennt.
Es war ziemlich warm geworden, während ich mich an die letzten zwei Kilometer machte, die mich nun noch von "Mutter Wehner" trennten. Gegen 15:30 Uhr erreichte ich nach 31 Kilometern mein Ziel. Dort, wo ich siebeneinhalb Stunden zuvor aufgebrochen war. Zu einer traumhaften und - irgendwie auch magischen Wanderung.
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