Ein so wunderbares und außergewöhnliches Wanderjahr wie dieses verdiente auch ein besonderes Finale. So fiel die Wahl auf das aktuell schneesichere Hochsauerland, um dort vom Kahlen Asten aus eine kleine Runde durch das Renautal zu unternehmen. Denn nur ein weißer Wintertraum war es, der mir in der sonst so farben- und facettenreichen Schatztruhe diesjähriger Wandererinnerungen noch fehlte.
Auch was den heutigen Sonnenaufgang betrifft, konnten wir trotz der längeren Anfahrt nach Winterberg erneut eine Punktlandung hinlegen. Entsprechend war der Parkplatz am Astenturm bei unserer Ankunft schon gut gefüllt. Die meisten wollten bei der klirrenden Kälte aber wohl nur gucken und offenbar schnell wieder ins Warme. Denn kaum losgewandert, waren wir glücklicherweise schon wieder ganz für uns allein.
Ob auf der Hochheide oder in den tiefer gelegenen Wäldern: die gesamte Landschaft war in der Tat ein Traum in Weiß. Über einen breiten Wanderweg gelangten wir vom Plateau des Kahlen Astens hinunter zur Astenstraße. Gleich auf der anderen Seite begann das idyllische Renautal, wo der Weg nach links in einen kleinen Pfad überging. Und der folgte dem Bächlein von hier aus an seiner westlichen Seite.
Ja, die Natur lag im Winterschlaf. Außer dem Knirschen des Schnees unter unseren Sohlen drang nur ab und zu noch das leise Plätschern des Wassers ans Ohr.
Bald erreichten wir einen Holzsteg. Um an der Renau zu bleiben, führt der zunächst einige Stufen abwärts. Dort trafen wir unmittelbar auf den kleinen Bach, dessen Lauf dank der minus sieben Grad zur Zeit an vielen Stellen bizarre Eisformen gebildet hat.
Als Zwischenziel und Umkehrpunkt hatten wir uns eine kleine Schutzhütte ausgesucht, in der wir ein Päuschen einlegten und unsere mitgebrachte Salami verputzten. Entsprechend gestärkt, ließ sich nun auch der Rückweg angehen. Denn der führte im Gegensatz zu den ersten drei Kilometern nun stetig bergauf.
Sowohl an der Renau entlang als auch beim späteren Anstieg auf den Kahlen Asten zurück wählten wir eine Alternativroute. Aber ab der Astenstraße war es dann mit der Einsamkeit schlagartig vorbei. Geradezu invasionsartig quälte sich hier eine endlose Blechlawine an Autos an uns vorüber, in denen zahllose Tagestouristen offenkundig genervt auf der Suche nach freien Parkplätzen waren.
So fanden wir während unseres letzten Kilometers dann auch die Hochheide rund um den Astenturm völlig überlaufen vor. Trotzdem gelang uns am Ende noch ein überwältigender Panoramablick von hier oben über das winterliche Sauerland. Und auch die durch Schnee und Eis wie erstarrten Bäume auf dem sonst überwiegend freien Hochplateau wirkten wie märchenhaft verzaubert auf uns. Ein wunderschöner und krönender Jahresabschluss!
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