Ein kleiner Parkplatz direkt am Waldrand südlich des Detmolder Stadtteils Kussel markierte den Start unserer siebten Etappe über die Hermannshöhen. Und die hielt heute gleich zwei der bedeutendsten Stationen auf der gesamten, 226 Kilometer langen Wegstrecke zwischen Rheine und Marsberg bereit.
Direkt von Beginn an ist man im Wald und kann sich an ruhigen Wegen und Pfaden erfreuen. Besonders mit dem Donoper Teich und dem Krebsteich gibt es schon zu Beginn zwei richtig idyllische Orte.
Die Holzbrücke über den Hasselbach ist aktuell gesperrt, doch ließ sich das kleine Gewässer (zumindest heute) auch ohne deren Hilfe überqueren. Nächster Blickfang ist wenig später der "Eisstein", den gewaltige Gletscher in der vorletzten Eiszeit von Skandinavien aus bis hierher transportiert haben.
Während man im großen Bogen um den Altarstein herum wandert, werden die ersten nennenswerten Höhenmeter spürbar. Kurz darauf folgt der noch steilere Anstieg auf die Grotenburg, wo Arminius, der Cheruskerfürst, in Form des kolossalen Hermannsdenkmals eine Wahnsinns-Aussicht über den Teutoburger Wald genießt. Ein perfekter Ort für eine Rast, zumal wir hier das erste Drittel unserer heutigen Wegstrecke und gleichzeitig auch ihren höchsten Punkt bewältigt hatten.
Bei Berlebeck lohnt sich ein kurzer Abstecher auf die "Hohe Warte", auch wenn dieser Pfad recht steil ist. Dafür wartet oben eine weitere schöne Rastmöglichkeit mit einer tollen Aussicht.
Auf dem weiteren Verlauf bis Holzhausen kommt es wegen großflächiger Abholzungen dann oft zu traurigen Anblicken. Die von Dürre und Borkenkäfer angerichteten Schäden sind gewaltig und haben das Landschaftsbild gravierend verändert.
Über den Bergrücken des Stembergs, einer alten Sage zufolge auch "Vogeltaufe" genannt, gelangten wir nach Holzhausen-Externsteine. Und ja, der klangvolle Name des zu Horn-Bad Meinberg gehörenden Ortsteils kündigt wahrhaft Großes an. Denn es dauert nicht mehr lange, bis sich auf dem teils recht unebenen, steinigen Weg zwischen uralten Bäumen die ersten Blicke auf die Externsteine werfen lassen.
Den Berg noch hinunter, dann standen wir vor ihnen. Über die zahlreichen ausgetretenen Stufen erstiegen wir die geheimnisvoll wirkenden Felsen und konnten dabei einer leisen Melodie lauschen, die von einem Flötenspieler über die weitläufige Wiese zu uns her drang. Einziger Wermutstropfen: Die Attraktion ist auch innerhalb der Woche hoffnungslos überlaufen.
Für die Hermannshöhen sind die Externsteine aber auch deshalb bedeutsam, weil hier der bis nach Marsberg führende Eggeweg beginnt. Er vereinigt sich mit dem Hermannsweg, und beide führen nun für die kommenden acht Kilometer routenidentisch bis auf den Velmerstot hinauf.
Der wird aber erst auf der nächsten Etappe ein Thema für uns. Die heute abschließende Reststrecke führte uns nämlich nur noch anderthalb Kilometer über den 316 Meter hohen"Knickenhagen" und anschließend durch die gleichnamige Bergheide wieder ins Tal.
Hier, sich wo die L 828 (Paderborner Straße) mit der großen B1 kreuzt, gibt es zwei Wanderparkplätze sowie die nahegelegene Bushaltestelle "Waldschlösschen". Von ihr kamen wir via Detmold in ca. einer Stunde zurück zum Ausgangsort (Haltestelle "Sandstraße, Pivitsheide V. L.", ganz in der Nähe des Parkplatzes).
Startadresse für das Navi: Am Fischerteich, 32758 Detmold.
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