Auf seiner letzten Etappe macht der Dutch Mountain Trail seinem Namen noch einmal alle Ehre - auch wenn das Höhenprofil auf den ersten Kilometern westlich von Mheer zunächst noch recht unscheinbar wirkt.
Schon bald wechselt man hier auf belgisches Gebiet und es wird, wie schon bei Etappe 3, nicht der einzige Grenzübertritt bleiben. Der Weg führt leicht abwärts durch Wald und mehrfach über schöne Hohlwege. Es folgt eine Hochebene, wo man schon wieder zurück in die Niederlande kommt und mit Mariadorp und Hoog Caestert zwei Ortsteile von Eijsden-Margraten passiert.
Hinter Kasteel Eijsden gelangt man an die Maas, wo sich mit der Fußgängern und Radfahrern vorbehaltenen Fähre die westliche und damit wieder belgische Seite des Flusses erreichen lässt. Es ist empfehlenswert, sich kurzfristig über die Fähr-Betriebszeiten zu informieren, denn ohne sie bliebe nur ein 7-km-Umweg über die südlich gelegene Lixhe-Brücke.
Ab Lanaye heißt es, unmittelbar der Maas nachzuwandern. An einem toten Maasarm hat sich wegen umfangreicher Forstarbeiten aber die Wegführung geändert, so dass man nun etwas früher nach links abbiegen muss, als es die ursprüngliche Route vorsieht.
Bald steht man dann vor der imposanten Schleuse von Lanaye, die eine unverzichtbare Verbindung zwischen Liege, der Niederländischen Maas und den gesamten Rhein-Donau-Wasserwegen in Richtung Deutschland schafft. Erst im Jahr 2015 hat sie ein neues, 225 Meter langes und 25 Meter breites Schleusenbecken erhalten.
Der nächste Kilometer führt nun linealgerade am Canal de Lanaye vorbei, was man (bei einem Blick auf die Wanderkarte) mit einem westlich verlaufenden Waldpfad aus meiner Sicht besser hätte lösen können. Gleichwohl sind wir aber der offiziellen Wegführung gefolgt und erst bei Petit-Lanaye in den Wald gewechselt.
Und hier beginnen sie, die zahlreichen Höhenmeter. Dazu wird aus dem Weg bald schon ein schmaler Pfad, der tolle Aussichten auf die jetzt tief unten dahinfließende Maas bietet und sich dabei abenteuerlich, teils über extreme Hanglagen hinweg, an Höhlen vorbei und über und unter umgestürzten Bäumen hinweg dem Observant entgegenschlängelt.
Ja, "D'n Observant", wie er sich nennt, ist der letzte der "Sieben Summits" auf dem Dutch Mountain Trail. Kaum ein weiteres Mal über die Belgisch-Niederländische Grenze getreten, fordert er mit seinen mehrfach extrem steilen Aufstiegspassagen dem Wanderer noch einmal alles ab. Stellenweise kommt man tatsächlich nur auf allen vieren voran. Das Gipfelplateau selbst ist dann vergleichsweise unspektakulär. Macht aber nichts, weil die grandiosen Weitsichten ja schon während des Aufstiegs zu genießen waren.
Über einen Schotterweg geht es auf der anderen Seite hinab. Hinter einem bewaldeten Serpentinenpfad passiert man einen kleinen See und steht dann vor der ENCI-Grube, in der schon 1926 Kalkstein abgebaut wurde und aus der seit ihrer Schließung im Jahr 2015 ein für die Niederlande einzigartiges Natur- und Erholungsgebiet entstanden ist.
Eine mehr als 200-stufige Treppe führt schließlich zu einer Aussichtsplattform, von der aus man noch einmal eine eindrucksvolle Gesamtsicht auf das Grubengelände hat. Von hier, am 107 Meter hohen Sint Pietersberg, geht es dann wieder über Waldwege hinunter zur Maas.
Die Berge, einschließlich aller "Seven Summits", hat man nun geschafft. Was jetzt noch bleibt, sind die letzten drei Kilometer der offiziellen Wegstrecke, die gemütlich an der Maas entlangführen und auf denen man sich dem Zentrum von Maastricht nähert. Dort endet der Weg - nach 25 Kilometern heute und 101 Kilometern insgesamt - am Hauptbahnhof. Eine Rückfahrt nach Mheer ist mit der Buslinie 57 möglich (abfahrend auf Plattform G).
Fazit: Bei der Beschilderung des weiß-blauen Logos gibt es momentan noch erhebliche Luft nach oben, man benötigt zwingend eine aktuelle und detaillierte Wegbeschreibung oder einen GPX-Track, sonst wird es mit der Orientierung schwierig. Davon abgesehen, ist der Dutch Mountain Trail ein wirklich beeindruckender, aber konditionell auch fordernder Wanderweg im Deutsch-, Belgisch- und Niederländischen Grenzgebiet. Ein absolutes Unikat in einer gerade für die sonst so flachen Niederlande sehr außergewöhnlichen und faszinierenden Landschaft.
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