Bergischer Streifzug 25: Der Liewerfrauenweg (Solingen)



Samstag,
16.11.2024

Kilometer
15,9

Höhenmeter
↑ 236 / ↓ 236

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Start- und Zielpunkt

S-Bahnhof "Solingen-Grünewald"


Um einst die in den Schleifkotten gefertigten Erzeugnisse ins Solinger Stadtgebiet zu transportieren, kamen die sogenannten "Liewerfrauen" zum Einsatz. Meist handelte es sich um die Ehefrauen oder Töchter von Handwerkern, die unterwegs einen großen, oftmals 20 Kilo schweren Korb auf dem Kopf trugen.

Heute verläuft der knapp 16 Kilometer lange "Liewerfrauenweg" zum Teil auf einigen dieser historisch verbürgten, beschwerlichen Lieferrouten und erweckt so eine längst vergangene Zeit zum Leben. Und auch über die Vermittlung dieser spannenden Historie hinaus, unterstützt durch mehrere Informationstafeln am Weg, begeistert die Route vor allem landschaftlich.

Während der erste und letzte Kilometer städtisch geprägt ist, kann man sich dazwischen den wunderbaren Gefilden des Bergischen Landes hingeben. Dabei wechseln sich kleine Wiesenpfade immer wieder mit idyllischen Waldwegen ab. Und während das Herbstlaub derzeit in all seinen Farben leuchtet, plätschert eine ganze Zeit der Pilghauser Bach neben dem Wanderweg her. 

Ein kleines Stück an der B 229 lässt sich zwischendurch nicht vermeiden, doch mit dem Nacker Bach kehrt die Idylle bald zurück. Hier verlor ich trotz der eigentlich durchgehend tadellosen Beschilderung die Route und kraxelte überflüssigerweise einen steilen Hang hoch, bevor ich den deutlich tiefer verlaufenden Weg wiederfand. 

Es folgt ein beschauliches Wiesental, bevor mich mit dem Wipperkotten der kulturelle Höhepunkt dieser Runde erwartete. Sogar geöffnet, konnte ich einen Blick auf die rotierenden Zahnräder werfen und mir noch viele weitere Informationen aneignen.

Über den Hohlenpuhler Weg folgt man nun eine Weile der Wupper, bis links ein steiler Pfad hangwärts abzweigt und während des Aufstiegs für durchaus schweißtreibende Momente sorgt. Guten Gewissens durchschnaufen kann man erst, wenn die Friedrichshöhe erreicht ist.

Ab hier führt ein Wiesenpfad dann zunächst wieder leicht abwärts in ein Waldgebiet, das vom Hintenmeiswinkler Bach durchflossen wird. Aber schon macht sich die nächste, doch deutlich moderatere Steigung bemerkbar. Ein Feldweg führt bis zur Widderter Straße und wendet sich dann dem Örtchen Lache zu, wo neben einem Rastplatz auch die überlebensgroße und aus Holz geschaffene Figur einer Liewerfrau bewundert werden kann.

Das bewaldete Weinsberger Bachtal bildet den Übergang zu einer Asphaltpassage, auf der man den Enderskotten und schließlich die Ortschaften Untenfürkelt und Mittelfürkelt passiert. Und es beginnt sich langsam aber sicher wieder die Urbanität Solingens bemerkbar zu machen.

Hier erwartet den Wanderer mit dem "Weeger Hof" ein weiteres kulturelles Highlight. Eine historische Wohnsiedlung, die in den späten 1920er Jahren als ein Ensemble aus mehr als 180 Häusern mitsamt des als einziges seiner Art in Deutschland erhaltenen Waschhauses geschaffen wurde. 

Abschließend führt der Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt, der unmittelbar am S-Bahnhof "Solingen-Grünewald" liegt. 


Der Rundweg beginnt und endet in Solingen-Grünewald

Mittelpilghausen

Der Weg folgt dem Pilghauser Bachtal

Der Nacker Bach

Ok, eine Runde schmusen :-)

Der Wipperkotten

Steiler Anstieg

Weiterer Anstieg zur "Friedrichshöhe"

Skulptur einer "Liewerfrau"