Die Sauerland-Waldroute (9) Arnsberg und die Große Höhe



Mittwoch,
19.07.2023

Kilometer
25,9

Höhenmeter
↑ 524 / ↓ 507

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Unsere heutige 26-km-Etappe auf der Sauerland-Waldroute begann am Hevesee, den die gerade erst aufgegangene Sonne in ein malerisches Licht tauchte. Und nach der "Großen Schmalenau" beim letzten Mal ist es heute die "Kleine Schmalenau", deren Plätschern uns zu Beginn ein Stück weit auf unserem Weg begleitete. Auch wenn sie sich dabei meist im Verborgenen hielt und nur wenige Blicke auf sich zulässt. 

An der "Grünen Hoffnung", so der Name einer ehemaligen Bleierzgrube, wird aus dem Schotterweg ein Wurzelpfad, der kurz vor Breitenbruch auf die B 229 mündet. Mangels Alternativen führt die Route hier ein Stück an der Hauptstraße entlang. Einen Kilometer weiter nahm uns der Wald wieder auf, zunächst erneut über einen breiten Schotterweg, bevor wir mit dem "Plackweg" auch hier auf einen kleineren Pfad zurück wechseln konnten.

Unter der schwindelerregend hohen Autobahnbrücke der A 46 hindurch, näherten wir uns den Wohngebieten von Arnsberg. Durch sie und einem kleinen Waldstreifen hindurch erreichten wir das "Tollpöstchen", das bis etwa 1600 eine Zollstation war und dann zu einer Kapelle umfunktioniert wurde.

Nur wenige Schritte weiter kommen die Überreste des alten Arnsberger Schlosses ins Bild, das (erstmals 1102 urkundlich erwähnt) während des siebenjährigen Krieges 1762 zerstört und danach nicht wieder aufgebaut wurde. Dafür bietet die Lage bis heute noch wunderbare Ausblicke in die Umgebung, die derzeit aber durch mehrere Absperrgitter beeinträchtigt sind. 

Es schließt sich ein Weg durch die Altstadt von Arnsberg bis zum Ehmsen-Denkmal an. Von dort ist einer der schönsten Blicke auf den historischen Ortskern möglich. Jetzt müsste man sich nur am höchsten Punkt - statt des Sendemastes - das frühere Schloss vorstellen, das in der Altstadt übrigens durch ein Miniaturmodell nachgebildet ist.

Den wenig später einsetzenden Regenschauer warteten wir unter einem Wetterpilz ab, bevor wir den Hang hinabstiegen und die Ruhr überquerten. Auf der anderen Seite des Tals erwartete uns der anstrengendste Teil der heutigen Tour: Der dort beginnende Pfad führt in einer teils extremen Steigung auf die sogenannte "Große Höhe" - und nicht nur das. Im weiteren Verlauf folgen zusätzliche, aber auch deutlich moderatere Höhenmeter bis auf den 419 Meter messenden Ochsenkopf.

Jenseits der L 685 macht der Wald dann einer ausgedehnten Gras- und Heidelandschaft Platz, in der gleichzeitig auch der höchste Punkt der heutigen Strecke wartet. Wo man übrigens auch gut rasten und dabei einen Wahnsinns-Ausblick genießen kann. 

Der finale Teil führt nun überwiegend abwärts, und das zwischenzeitlich auf einem traumhaften und dicht bewachsenen Pfädchen. Erst die mächtige Kreuzbergkapelle kündigt an, dass man sich kurz vor Sundern befindet. An einem Kreuzweg entlang und stellenweise recht abschüssig geht es bis in die Stadt.

Ja, Sundern. Wo die Suche nach einem Parkplatz zu einer zähen Angelegenheit geriet. Denn was bitteschön nutzt es Wanderern, eine riesige Anzahl von Parkplätzen zwar kostenlos, aber innerhalb der Woche für lediglich zwei Stunden zur Verfügung zu stellen, wenn gleichzeitig keine Möglichkeit besteht, notfalls auch ein Tagesticket zu kaufen? Aber dank eines freundlichen Einheimischen fanden wir eine sehr gute Lösung - zentral gelegen und kostenlos dazu.

Nun sind wir noch zwei Tagesetappen von Iserlohn entfernt, dem westlichen Trailhead der Sauerland-Waldroute. Am liebsten wären wir gleich weitergewandert. Aber so haben wir noch mehrfachen Anlass, uns auf ein Wiederkommen zu freuen :-)