Der Meulenwald und die Wiederentdeckung des Wanderns



Mittwoch,
20.01.2016

Kilometer
24,6

Höhenmeter
543

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Ich hatte mich für zwei Tage in Naurath einquartiert. So konnte ich heute nach einem gemütlichen Frühstück, pünktlich zur Dämmerung, gegen 8:30 Uhr losmarschieren. Mit minus 7 Grad herrschten eisige Temperaturen, und eine dünne Schneeschicht bedeckte die Landschaft. Zunächst über Felder, führte mein Weg dann bald in den Meulenwald hinein. 

Meine Gopro hatte ich auch dabei, wollte ich diese besondere Wanderung doch ebenso im Film festhalten. Die Stille und Einsamkeit waren überwältigend, und außer einem einzigen Mountainbiker, der wahrscheinlich genauso überrascht war mich zu sehen, traf ich keinen einzigen Menschen. 

Nach etwa 10 km rastete ich, wobei ich einen tollen Weitblick in Richtung Schweich werfen konnte. Von hier aus ging es zunächst wieder bergab, bis ich den Heilbrunnen und die kleine Waldkapelle erreichte. 

Von hier aus befand ich mich wieder auf dem Rückweg. Nach einem besonders steilen Stück merkte ich, dass meine Kräfte langsam nachzulassen begannen. Trotzdem unternahm ich noch einen schönen Umweg über die Clemensallee, die mich bis zum ehemaligen Klostergarten in Föhren führte, in dessen Nähe ich dann noch mal eine Pause einlegte. 

Der Rest des Weges war sehr mühsam. An einem kleinen Weiher vorbei und dann am Föhrenbach entlang, kam ich aber nach gut sechs Stunden wieder nach Naurath. Ich war stolz, es geschafft zu haben. Ein wundervoller Tag und eine emotionale Reise in meine Vergangenheit.

Und so lag ich abends entspannt auf dem Bett. In einem kleinen Dorf in der Eifel. Wo mir bewusst wurde, dass ich mich heute, irgendwo da draußen, entschieden hatte, mein Leben zu verändern. Weniger zu arbeiten. Und der Erfahrung, die mir heute zuteil wurde, wieder einen regelmäßigen Platz in meinem Leben zu geben. 

Erfahrung? Nein. Erleuchtung. 

 

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