Offiziell führt die vierte Etappe des Hermannswegs von Bad Iburg nur bis Dissen. Unsere heutige Tour verlängerten wir aber gleich bis Borgholzhausen - allein schon wegen des hohen Suchtfaktors, den der Teutoburger Wald nun mal mit sich bringt. Und die lange Anfahrt aus dem Pott musste sich ja auch lohnen.
Die ersten von insgesamt 866 Höhenmetern führten vom Charlottensee hinauf zu Schloss Iburg. Nach einem Kilometer durch ein Wohngebiet beginnt dann am Wanderparkplatz "Freeden" nicht nur unmittelbar wieder der Wald, sondern gleich auch der nächste Anstieg auf den "Kleinen Freeden" hinauf.
Der dichte Wald bleibt auf dem überwältigenden Teil dieser Strecke der stetige Begleiter, auch wenn sich nach Süden hin immer wieder grandiose Weitblicke ins Münsterland offenbaren.
Unsere erste Rast legten wir an der Spannbrinkhütte ein, wo wir ungefähr das erste Drittel absolviert hatten. Kurz darauf wechselt das Landschaftsbild vorübergehend, denn die Hilter Mark mit ihren offenen Wiesen und Feldern unterbricht das lange Waldband des Teutos für anderthalb Kilometer. Dessen bewaldeten Hügel aber bleiben für das Auge allgegenwärtig.
Zurück im schattigen Wald, folgt eine wundervolle Passage, auf der das Gelände beiderseits des Weges abfällt und der Hermannsweg seinem Attribut als Kammweg ganz besonders gerecht wird. Und in der sich anschließenden Noller Schlucht erkennt man sehr eindrucksvoll, mit welcher Kraft die vergangenen Stürme hier gewütet haben.
Die nächsten sieben Kilometer werden dann von einer Hügelkette bestimmt, die dem Wanderer konditionell einiges abverlangt. Denn mit der Schollegge (252 m), der Steinegge (266 m), der Ascher Egge (284 m) und dem Hankenüll (307 m), an dem man gleichzeitig wieder die Landesgrenze von Niedersachsen zurück nach NRW überschreitet, nimmt der Hermannsweg gleich vier respekteinflößende An- und Abstiege mit.
Der Fernmeldeturm auf der Steinegge bietet übrigens einen atemberaubenden Rundblick über den wie ein gewaltiger bewaldeter Riegel in der sonst flachen Landschaft liegenden Teuto.
Auf Nordrhein-Westfälischer Seite wird nun das Naturschutzgebiet "Johannisegge-Schornstein" mit seinem 307 Meter hohen Hollandskopf durchquert. Und an der Gaststätte neben dem ebenfalls begehbaren Luisenturm kann man eine kulinarische Erfrischung zu sich nehmen und ein weiteres Mal die Aussicht genießen.
Nun führt der Weg fast nur noch abwärts, bis sich der Wald lichtet und wir nach insgesamt 25 Kilometern Borgholzhausen erreichen. Ein großer kostenloser Parkplatz befindet sich an der Bergstraße in der Nähe der Freilichtbühne.
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