Mergelkuhlen, WASAG-Moore und die Weiher im Lavesumer Bruch



Mittwoch,
18.01.2023

Kilometer
17,5

Höhenmeter
29

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Einen "erfolgreichen Fehlschlag" könnte man meine heutige Wandertour nennen. Ursprünglich als Rundkurs über die Halterner Silberseen geplant, ging ich stattdessen nach halber Strecke den selben Weg wieder zurück. Aber dazu später mehr.

Die ersten Kilometer führten mich von Sythen bis ins Lavesumer Bruch. Nach anfänglichen Feldwegen folgte ein Waldgebiet, das mit den "Mergelkuhlen" und den "WASAG-Mooren" gleich zwei besondere Schutzzonen beherbergt. Und ein schwarzes Reh - eine eher seltene Spezies - konnte ich zwischen anderen seiner Art auch im Unterholz erspähen.

Westlich der A 43 beginnt dann das kleine, aber ebenfalls sehr schöne Naturschutzgebiet "Weiher im Lavesumer Bruch". Es reicht bis zur Merfelder Straße (K 44), auf deren anderer Seite das Sperrgebiet des immer noch munitionsbelasteten "Weißen Venns" beginnt.

Zurück auf der östlichen Seite der Autobahn, wanderte ich anschließend nordwärts in Richtung Silberseen, um von dort aus wieder zurück nach Sythen zu gelangen. Dass ich hierbei mangels entsprechender Hinweisschilder aber in eine lange Sackgasse geriet, merkte ich erst, als ich drei Kilometer später vor einer Wegesperrung stand.

Die erste Alternative, über unattraktive Asphaltstraßen bis Hausdülmen weiterzulaufen, verwarf ich sehr schnell. Und die andere, einen Ersatzweg zwischen den Silberseen selbst zu suchen, scheiterte an der Großbaustelle für eine Erweiterung des Sandtagebaus am Silbersee I. Denn deren LKW und Traktoren hatten die einzige noch in Frage kommende Route in eine unbegehbare Schlammpiste verwandelt.

Bevor ich merkte was geschah, verschluckte mich der Morast dann auch schon bis halb zu den Knien. Und einer der Bauarbeiter warf mir einen Blick zu, als wollte er mich ernsthaft fragen, ob irgendwas wäre.

In solchen Situationen ist es vorteilhaft, wie ich ein möglichst sonniges Gemüt zu besitzen. Zumal die meisten derer, die es betrifft (auch Waldarbeiter bilden hier keine Ausnahme), bis heute nicht wirklich ein Unrechtsbewusstsein darüber entwickelt haben, welche Kollateralschäden sie mit ihren Großgeräten in Wald und Flur anrichten. Denn auch Diskussionen oder Appelle vor Ort, das weiß ich aus eigener Erfahrung, führen in der Regel zu nichts.

Ich beließ es also dabei, mir meinen Teil zu denken und erst einmal wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Danach war mir nicht nach weiteren Experimenten zumute. Ich entschied, von hier aus den gleichen Weg nach Sythen zu nehmen, den ich hergekommen war. Jetzt, wo meine Wanderschuhe durch den nassen und klebrigen Schlamm das Doppelte wogen, sicher nicht die dümmste Variante.

Von diesem Erlebnis abgesehen, verbuchte ich den restlichen Teil meiner Tour aber als Erfolg. Denn streicht man den misslungenen Abstecher weg, bleiben immer noch 13 Kilometer einer durchaus empfehlenswerten Wanderstrecke übrig.

Ausgangs- und Zielpunkt in Sythen: Zum Linnert, 45721 Haltern am See.

 

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